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Laßt uns über Fußball reden - Saison 2023/24

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  • #61
    Am lobenswertesten waren für mich gestern Bockhorn (viel Offensivpower, ein Tor und den Elfer rausgeholt) und Amaechi. Letzterer gefiel mir mit seinem Spiel am Ball, auch wenn die Mitspieler oft nur zuschauen, was er zaubert, anstatt sich anzubieten und ihm eine weitere Option - bspw für Doppelpaßspiel auf dem Flügel - zu bieten, und mit seinem physischen Einsatz im Spiel gegen den Ball (gerade das, was man Edeltechnikern gerne abspricht). Am meisten haben mich jedoch seine Flanken beeindruckt und somit such seine Standards. Direkte Freistöße und Ecke auf die MS-Position - die Sache, die ich bei uns bisher am meisten vermißt habe, von der ich jedoch glaube, dass sie den ultimativen „Plan B“ für unser „Handballspiel“ sein dürfte - sind auf einmal eine ernstzunehmende Option und führten fast immer zu Gefahr oder sahen zumindest gefährlich aus (was auch wichtig ist, um zum einen den Mitspielern zu zeigen „da kann in jeder Aktion was gehen“ und zum anderen, um den Gegner zum Schwitzen zu bringen) und auch beim Konterspiel kann das eine neue Variante sein, wenn man den LA lang hinter die Viererkette schickt und er dann dann nur quer legt auf Schuler oder Castaignos. Schuler ist zwar nicht so ein Kopfballmonster wie Beck (auch Cast. nicht, wenngleich seine Kopfballtechnik deutlich besser ist als Schulers), aber dank seiner Größe, Durchsetzungskraft und Schnelligkeit ist er natürlich trotzdem für hohe Flanken ideal.

    Ich freu mich echt auf die Rückrunde und hoffe, dass Amaechi uns da nich zeigt, warum der HSV mal 2,5 Mille für den an Arsenal überwiesen hat Jetzt freu ich mich aber erstmal auf die Pokalschlacht am Dienstag. DüDü ist zwar ein anderes Kaliber als Lautern, aber der Pokal hat ja bekanntlich seine eigenen Gesetze 😎 Ich sehe uns diese Saison irgendwie mindestens im Halbfinale, was natürlich auch mit etwas Losglück zu tun hat und va einem Sieg gegen Fortuna 😏

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    • #62
      Im Spiel gegen Düsseldorf sah man, welche grundlegenden Fehler unser System besitzt. Es fehlt an Biß, taktischer Finesse und einem wuchtigen Trotzdem, gegen einen überlegenen Gegner bestehen zu wollen. Fehlenden Biß sah man ganz klar beim Gegentor zum 1:2. Bell Bell schwebte da eher im eigenen Strafraum umher, als daß er seinen aufgedrehten Gegenspieler am Torschuß hinderte. Vorn tänzelte er, statt klar und deutlich die Bahn zu besetzen. Aber er war nicht der einzige Virtuose im gestrigen Schrammelorchester. Der von den Medien hochgelobte ElFadli, der ja nie etwas falsch macht, machte gestern wieder mal einiges falsch. Was sucht der Mann bei eigener Führung kurz vor Ende auf der LA-Position? Kompensation für eine Gelbe, die er sich unnötigerweise zuvor verdient hatte? Seine Aufgabe liegt nicht darin, in einem umkämpften Spiel vorn irgendwelche Akzente zu setzen, sondern im DM-Bereich den Laden sauber zu halten. Entweder hält er sich nicht an die Auftragsbeschreibung oder ist unfähig, ein Spiel zu lesen. Beides ist inakzeptabel. Oder Nollendorfer. Der Mann wird gebracht und nach vorn beordert, kann aber keinen Ball festmachen, geschweige denn Paßspiel mit den eigenen Leuten. Diese Spieler werden immer wieder versagen, wenn es darauf ankömmt. Sie funktionieren, wenn der Plan aufgeht und sie Teil eines Systems sein können. Sie funktionieren nicht in kritischen Situationen, wenn es darauf ankömmt, sich gegen etwas zu stemmen. Es ist ja auch nicht das erste Mal. Sie würden vielleicht funktionieren, wenn sie jemanden hätten, an dem sie sich orientieren könnten, der ihnen im Spiel Ansagen macht, wann sie wohin zu laufen haben. Aber einen solchen Spieler haben wir nicht, solche Verpflichtungen liegen nicht im Interesse dieser linksgrünen Kollektivverpflichter, die nichts von Hierarchien halten, sondern strikt auf Teamgeist setzen, den sie leicht lenken können, statt eine Mannschaft sich entwickeln zu lassen, die ihre Hierarchien selber ausbildet, wie es auch nur mittelfristig erfolgreicher wäre. Das paßt nicht in ihr Geschäftskonzept, das darauf setzt, jedes Jahr zig Spieler auszutauschen und an jedem Austausch zu partizipieren, sei es, weil dadurch ihre Machtposition gestärkt wird, sei es, weil dadurch der Wechselzirkus am Leben gehalten wird, sei es, weil dadurch Netzwerke entstehen, die gegenseitige Abhängigkeiten schaffen und auf Kosten der systematischen Entwicklung des Vereins erfolgen, dem sie eigentlich zu dienen hätten.
      Was aber auch grundsätzlich falsch lief, das war das taktische Verhalten kurz vor dem 1:1. Warum werden da die Bälle herausgeschlagen, statt Gegenspiel zu initiieren? Hier wäre itzt mal Ballbesitzfußball angemessen gewesen. Und auch nach dem 1:1 wurde die Spielweise nicht geändert, obgleich der Gegner aufdrehte. Da muß man mal Ruhe in die eigenen Aktionen bringen. Aber, halt! Dazu müßte man ja jemanden in der Mannschaft haben, der diesen Takt vorgibt. Fehler der sportlichen Leitung, so etwas partout auszuschließen, weil ja das Kollektiv entscheidend ist. Wahrlich, da waren wir in MD vor fünfzig Jahren schon mal weiter, als wir das wenigstens im Fußball ad acta gelegt hatten und unser Trainer zwar die Partitur vor sich liegen hatte und auch vermittelte, aber die Ausführung seinen Leuten uberließ, die das auf dem Feld der Ehre unter sich ausmachten, wie sie die Vorgaben umzusetzen hatten..
      Das Auftreten der Mannschaft und die Entscheidungen des Trainers machen mich wütend. Diese Leute haben einfach nicht begriffen, was es bedeutet, für uns zu spielen/arbeiten. Sie ziehen ihren Stiefel durch. Der Pokal ist für diese Aushämischen auch nur ein Spiel. Ärgerlich - für sie -, daß man verlor. Man wird die Fehler analysieren und dann besser spielen. Pustekuchen! In diesem Jahr wäre es so einfach wie nie gewesen, den Pokal zu holen. Die stärksten Mannschaften sind alle raus. Da hätte man alles geben müssen, nicht nur ein Pflichtprogramm. Da muß man sich den Arsch aufreißen. Wir sind hier nicht mit Zweiter Liga zufrieden. Nein, da muß sich irgendwer als LA beweisen, da geht ein Verteidiger nicht so in den Mann, daß der nicht aufs Tor ballern kann. Da werden Spieler vom Feld geholt, die noch Leistung gebracht haben. Um sie zu schonen? Klar, es gibt ja Wichtigeres als den Pokal. Gab es in diesem Jahr nicht.

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      • #63
        Die erste Halbzeit in Fürth wurde von unserer Seite halbherzig geführt. Amaechi stolperte ohne Bindung über den Platz: kein Spiel nach vorn, keine Ballsicherheit und miserbales Defensivverhalten. Is ne Fehlverpflichtung. Bell Bell ähnlich. Wirkt auf mich wie eine Grinsekatze, freundlich und hilfsbereit, aber ohne Biß, ängstlich. Paßt nicht zu uns. Wir sind ne Arbeiterstadt und lächeln andere nicht zu Boden. Auf den Außenverteidigerpositionen will ich Leute sehen, die Gras fressen und ihren Gegenspielern auf den Füßen stehen und diese nicht spielen lassen. Heber hat diesen Biß, steht aber zu oft falsch und verdaddelt zu viel. Ja ja, man kann eben nicht alles haben. Piccini mit gutem Stellungsspiel, hatte aber ein paar Mal Glück. Das hätte auch jedes Mal anders ausgehen können. Ging aber nicht, was wieder die Frage aufwirft, welcher Art Verteidigung die beste ist: hart am Mann spielen oder die Räume zustellen? Die Frage stellt sich schon seit Beckenbauer, als der die Antithese zu Schwarzenbeck bildete, was dann in unserem Spiel auch umgesetzt wurde: eisenhart mit Abraham oder raumordnend mit Mewes, der seinen Gegnern im DM aber auch gern mal auf den Füßen stand? Castaignos versemmelte vorn zu viel und im MF gab es keine Ordnung, da wurde zu oft waghalsig gepaßt, statt einfachen Doppelpaß zu spielen. Da die Außenverteidiger auch nicht in die Gänge kamen, zu oft weit gepaßt wurde, hing vorn einiges in der Luft.
        Die zweite Halbzeit nicht besser, obgleich uns Fürth nach eigener Führung das Spiel weitgehend überließ. Das konnten sie auch tun, weil die Feldüberlegenheit kaum zu Chancen führte, die dann auch kläglich vergeben wurden. Bockhorn ohne Gefühl für den Raum, Castaignos hilflos und Atik glücklos. Krempicki nur dann gut, wenn er den Raum vor sich hat. Hatte er aber nicht. Hinten Hoti ohne Gedanken an Spielaufbau. Gnaka zu ungenau und auf den Außen fehlten Alternativen, Raumdeuter. Eine Hoffnung bildete die Einwechslung ElHankouris, der genau das kann, den Raum deuten. Daß der Ausgleich dann doch irgendwie zustande kam, lag an zweierlei: einerseits hatte sich Fürth zu weit zurückgezogen und spielte auf Halten, wir dagegen wollten diesen Ausgleich. Das reichte. Irgendwie. Ein Konzept für die Zukunft ist das aber nicht.

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        • #64
          Abwärtsspirale. So ist das wohl, wenn eine auf eine Prozedur dressierte Mannschaft gegen einen Gegner antreten muß, der über Spielintelligenz verfügt und ein Spiel lesen kann. Dann kann man auch 2 oder 3:0 führen, am Ende wird man verlieren. Machen wir uns nichts vor, das Konzept "Tietz" ist gescheitert. Die Mannschaft hat nichts mehr zuzusetzen, sie entwickelt sich nicht, sie spielt einen Stiefel, der erfolgreich ist, solange der Gegner die Spielweise nicht durchschaut oder falsch eingestellt wurde. Besitzt der Gegner aber jemanden, der ein Spiel lesen kann oder einen Trainer, der das kann, dann sieht es schlecht für uns aus. Wenn unser Trainer dann auch noch stur an Spielern festhält, die sich entweder nicht oder regredierend entwickeln, dann haben wir die chose. Wieder mal verloren. Unser Auftreten erinnert eher an Artistik, an dressiertes Parlieren, an Plan A, aber nicht ans Fußball SPIELEN. Wir spielen nicht, wir agieren nach einem Muster. Es ist auch kein Arbeiten, denn dies erforderte Biß, der bei unseren Akteuren transvestit wirkt. Sie ärgern sich, wenn etwas mißlang, weil das den Plan zerstören könnte, aber sie sind nicht in der Lage, während des Spiels umzudenken, sich auf den Gegner einzustellen und den zum SPIEL zu bitten, zu einem Tänzchen.
          Es gibt da keine Struktur im Spielaufbau, nur ein wiederkehrendes Muster, gelegentlich ergänzt durch einen weiten Paß, der meist beim Gegner landet. Wir brauchen jemanden, der den Ball im DM-Bereich annimmt und dann entscheidet, ob Doppelpaß durchs ZM oder Außenspiel angeraten ist. Bedarf dann einer Mannschaft, die bereit ist, kurz vor dem erkennbaren eigenen Ballgewinn in drei Richtungen zugleich auszuschwärmen: zentral, rechts und links. Reimann zeigte es einmal an, daß er genau das erwarten würde. Aber keiner SPIELTE mit. Jeder lief stur (und langsam) auf die Position, die ihm andressiert worden war. Zum Haareraufen! Immerhin erkannte unser Trainer, daß er Bewegung in die starre Formation bringen müsse und brachte ElHankouri, der dann auch flugs verschiedene Positionen besetzte. Aber das half nichts mehr. Er hätte das MF herausnehmen müssen, er hätte Conde und ElFadli aus der Mannschaft nehmen müssen und den Spielern beibringen müssen, daß man beim Abschluß Ruhe benötigt. Raumdeutung benötigen wir. Und damit bin ich wieder bei der Spielintelligenz. Antizipation, Virulenz und Präzision. Das sollten die Merkmale eines Spielers sein, den wir unbedingt benötigen. Einsatz. Es ist kein Zeichen von Einsatz, wenn man sich in den Gegner wirft, Krempicki. Es ist kein Zeichen von Aufbruch signalisieren, wenn man überwunden geglaubte Spielweisen wieder belebt, Conde. Der holte die oft kritisierte Büffelstrategie wieder aus dem Unterbewußten. EdFadli eine einzige Katastrophe: gedankenarm, langsam, überdreht und ungenau. Den Mann sollte man ziehen lassen. Bockhorn sollte das Flanken üben. Bell Bell auch. Zwar ist es immer wieder schön, wenn eine normale Flanke zum Tor wird, aber einen dauernden Erfolg kann man so nicht sichern. Enttäuschend auch das Abschlußverhalten von Castaignos. Der Mann läuft zum linken Pfosten und will dann eine von rechts kommende Flanke mit rechts verwerten. Das lernt man schon bei den Schülern, daß man das nur mit viel Glück schaffen kann, auch wenn man Rechtsfuß ist. Das Entscheidende aber ist, daß wir von unseren Gegnern ausgeguckt werden können. Leider kann ich nicht erkennen, daß sich daran irgendetwas ändert. So bleibt nur zu hoffen, daß im Laufe der Saison drei Mannschaften noch schwächer sind als wir. Im Moment sieht es noch so aus.

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          • #65
            Zitat von Mario Morgenroth (a.d.) Beitrag anzeigen
            Die Ösis haben verdient gewonnen - sie hatten einen Matchplan, eine klare Ordnung im Spiel und Leidenschaft im Blut. Deutschland hat all das vermissen lassen.

            Mein Tipp: Nagelsmann wird den Kroos darum bitten für die EM nochmal das deutsche Trikot zu tragen. Es fehlt das Bindeglied zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen - es fehlt der ballsichere Spieler mit Rundumblick und der nötigen Sicherheit in seinen Pässen. Ein Kross würde den jungen Talenten wie Wirtz und Musiala Sicherheit geben und ihnen den Druck wegnehmen, sodass diese befreit und unbeschwert aufspielen können - denn genau das macht eigentlich das Spiel dieser beiden Talente aus. Nagelsmann muss nur fragen...der Toni Kroos macht das.
            Wie von mir vorhergesagt...hat Nagelsmann nun Kontakt mit T. Kroos aufgenommen. Er ist genau der Spieler, der unserer Nationalelf fehlt - das fehlende Bindeglied zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen...einer, der den Jungen die Sicherheit geben kann, die diese für ihr Spiel brauchen.

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            • #66
              Das hatten wir doch schon mal mit Kroos im Nationaldreß. Der Erfolg hielt sich in Grenzen. Das wird sich auch im zigsten Versuch nicht ändern. Das Problem ist eines der Mentalität, nicht der Taktik, Athletik oder Systemsicherheit. Eine deutsche Spielmentaltität kann man den zahlreichen kulturfremden Ausländern, die für die DFB-Auswahl spielen dürfen, nicht über einen Kroos im MF vermitteln. Bestenfalls wird es so etwas wie dressierte Artistik geben, die aber kaum einen Titel einbringen wird. Wie gesagt, entweder wirft man die deutschen Spieler aus dem Kader oder die nichtdeutschen. Beides zusammen wird nicht funzen.
              Ich glaube nicht, daß ich mich irre, lasse mich aber eines Besseren belehren. Man wird sehen.

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              • #67
                Mal sehen wie mutig Nagelsmann wirklich ist. Auf der einen Seite hat er für Experimente kaum noch Zeit und Gelegenheiten...auf der anderen Seite rief er das Leistungsprinzip aus...wonach der dann Leute wie zB den Beste von Heidenheim spielen lassen müsste. Wer immer dann auch auf dem Platz steht...es ist eine Heim_EM...da werden wir die Vorrunde dann schon überstehen. Alles weitere ist auch Los -und Spiel-Glück. Mit der ganzen Nation im Rücken, sofern es dem Team gelingt...das Feuer zu entzünden, ist einiges mehr möglich...als die Mannschaft auf dem Papier hergibt.

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                • #68
                  Die Nation steht aber nicht hinter einer Mannschaft, mit der sich nur rumpfig identifizieren kann. Die Claqueure haben kaum Fußballgeist. Schau Dir doch die Pappnasen an, die zu den Spielen der DFB-Auswahl noch gehn! Frauen, Kinder und alte Männer, die sich während der gegenwärtig meist trostlosen Auftritte an Zeiten erinnern, als ein Spiel der Nationalmannschaft noch etwas bedeutete. Da wird sich bestenfalls Karnevalsstimmung breitmachen, aber keine Begeisterung, ganz egal, wie technisch-gut und athletisch die DFB-Auswahl auftreten wird. Abgesehen davon ist die Stimmung im Land sehr schlecht. Die DFB-Auswahl könnte sogar zum Brennpunkt des generellen Mißfallens mit der Entwicklung der BRD werden. Der Fußball ist meist ein Abbild gesellschaftlicher Entwicklungen.

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                  • #69
                    Zitat von aerolith Beitrag anzeigen
                    Die Nation steht aber nicht hinter einer Mannschaft, mit der sich nur rumpfig identifizieren kann.
                    Was auch darin begründet liegen dürfte, dass sich die Spieler auch nicht mehr so wirklich mit dem DFB-Team identifizieren kann 🤷‍♂️ Für Deutschland würde der eine oder andere vll. noch halbwegs motiviert auflaufen, aber wie soll man sich denn bitte mit dem korrupten Seniorenhaufen DFB identifizieren?

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                    • #70
                      Auch das gehört inzwischen zum Fußballgeschäft: Weihnachtssingen. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll: Einerseits finde ich es gut, wenn gemeinsam gesungen wird, andererseits kommt mir die Weihnachtsbotschaft dann doch ein bißchen zu kurz hinter all dem Glühweingegröle. Nun denn, ich habe mich entschieden, daß es mir mehr gefällt als mißfällt.

                      https://www.mdr.de/nachrichten/sachs...ilder-100.html

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                      • #71
                        Das Spiel gegen die Rheinhessen aus Wiesbaden endete mit dem knappsten aller Siege für uns. Der einzige gute Steilpaß führte auch zum Tor: Ito nagelte die Molle unters Dach. Die Rheinhessen spielten giftig. Ihr Trainer brachte ihnen bei, wie man den Körper zwischen Ball und Gegner stellt, wie man tief im Raum steht. Wenn er ihnen nun noch beibringt, wie man kontert, dann dürfte die Mannschaft noch Furore machen. Wir taten dem Gegner den Gefallen und spielten auf holprigem Geläuf so, als ob wir einen sommerlichen Rasenteppich hätten. Die Pässe kamen quer und ungenau, verhungerten und verhoppelten statt in den Fuß oder Lauf und steil. Und wenn der Gegner tief drinsteht, dann muß man ihn eben locken. Aber gut. Mit Müller kehrte in unseren IV-Verbund eine Sicherheit ein, die unsere nach wie vor obwaltende Unfähigkeit, ein Spiel zu lesen, wenigstens in der Defensive durch solide Abwehrarbeit so kompensierte, daß der Sieger heute nur Magdeburg heißen konnte. Oder es wäre eben die erwartbare Nullnummer geworden. Wenn nun auch noch die andere Unsicherheit hinten auf Knochenbrecherpässe oder andere Sinnbefreitheiten verzichten könnte, wäre mir für die Rückrunde nicht bange.
                        Der Vertrag mit dem Trainer ist verlängert worden. Gut daran ist, daß wir offenbar aus Fehlern der Vergangenheit lernten und auf das Prinzip "Kontinuität" setzen. Das System "Titz" soll sich ja auch bis in die Nachwuchsmannschaften des FCM durchsetzen. Ich habe nichts dagegen, Systemfußball zu spielen, aber es muß der richtige sein. Das ist die Art von Fußball, die auf Kampf, Athletik und taktische Finesse gleichermaßen setzt, nicht auf Technik, Artistik und große Namen von sonstwo.
                        Noch eine Anmerkung zur 49. Minute: Der gegnerische Spieler Catic foulte da am Seitenrand Amaechi. Keine wilde Sache, aber Amaechi knallte auf den Betonrand. Ein kleines Wunder war es schon, daß er sich nicht verletzte, allerdings spielte er nach diesem Foul sehr viel schlechter und wurde auch bald ausgewechselt. - ich habe das bereits vor acht Jahren schon mal geschrieben, daß dieser Betonrand ums Spielfeld nicht nur häßlich und spießig ist, sondern v.a. eine Gefahrenquelle für die Gesundheit der Spieler. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich jemand verletzt, entweder mit dem Kopf aufschlagend oder an Knien, Bein oder Hüfte.

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                        • #72
                          Ja, Müller ist der Baustein, der den Magdeburgern fehlte - einer, der am Ball die Ruhe hat und, wenn nötig, das Tempo wechseln kann.

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                          • #73
                            Hmmm ich finde ja, dass wir den mit Piccini eigentlich hatten/schon haben. Ich verorte die häufigen Probleme in der Konterabwehr auch eher im DM als in der IV und glaube, dass da Hugonet der springende Punkt ist/war. Mit Hugonet holten wir in den ersten 6 Saisonspielen starke 11 Punkte (3-2-1), nach seiner Verletzung waren es nur noch 9 Punkte in 11 Spielen (2-3-6). Und kaum ist er wieder da gewinnen wir das erste Spiel zu null. Entwickeln sich auch die Spieler individuell und die Mannschaft an sich weiter, ist mir vor der Rückründe nicht bange. Allerdings sollte ich mit der Aussage eher vorsichtig an, steht doch am Sonntag das 6-Punkte-Spiel in Braunschweig (17 Punkte) an. Okay, dort machten wir letzte Saison den Klassenerhalt quasi fix, aber wenn wir da am Sonntag nix holen sollten, sind die wieder auf 3 Punkte ran, obwohl die vor ein paar Spielen noch scheinbar abgeschlagen Vorletzter waren. Okay, Lautern (18) spielt gegen Schalke (20) - da kann also nur einer richtig aufholen - und Rostock (17) daheim gegen Wundertüte Nürnberg, aber bei einer Niederlage wird’s richtig eng da unten für uns.

                            Grundsätzlich glaube ich aber, dass wir aus dem Spielermaterial schon ziemlich viel rausholen, auch wenn die meisten unserer Spieler noch Entwicklungspotential haben. Wir brauchen jetzt aber in den nächsten 2-3 Transferperioden unbedingt Verstärkungen in der Spitze denn in der Breite.

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                            • #74
                              Du irrst Dich, Mario. Müller ist ein IV-Mann, kein Spielgestalter. Uns fehlt ein Spielgestalter, jemand, der auf den Ball tritt und das Spiel beruhigt, wenn es Ruhe benötigt. Leider ist nun auch noch Piccini weg, der der Mannschaft wenigstens ein bißchen Charme verlieh und Sympathieträger war.

                              Das Spiel gegen Kiel ist in der ersten Halbzeit sehr wenig unterhaltsam. Gehaue und Gesteche. Unsere Spieler meist zweiter Sieger und sehr unsportlich spielend. Drehen sich in den Mann, lassen sich fallen und verlangen Karten für den Gegner. Da ist keine Ruhe am Ball, keine Spielstruktur, die auch nur ein bißchen nach Erfolg aussähe, da ist kein Zusammenspiel, da stehen nur "Schauspieler" auf dem Platz, wie wir früher die Leute nannten, die nur mosern und jammern und sich stets im Unrecht fühlen, wenn sie selber foulen oder haken oder nachtreten. Meist klärten wir das damals bereits auf dem Platz, da gab es auch mal eine auf die Zwölf für solche Leute, damals, als Fußball noch auf dem Bolzplatz gespielt wurde und regelte, wer im Viertel das Sagen hatte. Heute stehen in meinem Lieblingsverein etliche dieser Typen in der Startelf, die eben dieses "Auf-die-Zwölf-geben-wollen" bei mir auslösen. Genau die gleichen Typen wie damals, mit denen meine Kumpels und ich ständig Streß hatten. Wir nannten sie Gossenheinis oder eben Schauspieler. Ich spare mir Namen. Man kann es sich ansehen, wie getrickst, dümmlich gekleckert und gemosert wird, sogar mit eigenen Mannschaftskameraden. Widerlich. - Und da der Trainer statt eben genau an den Stellschrauben zu drehen, auf Leute setzt, die nicht das Problem lösen, sondern Firlefanzfußball parlieren, sollte es mich schon wundern, wenn seine Mannschaft in dieser Saison nicht absteigt. Da ist auch kein Wille zu erkennen, den Bock umzustoßen, weil es eben an Mannschaftsgeist fehlt. Kein Wunder bei diesem Auftreten.

                              Ich identifiziere mich nicht mehr. Leider Gottes bin ich gewissermaßen gezwungen, meinem Verein die Treue zu halten. Würde ich es nicht tun, würde ich, gewissermaßen, meine Großeltern verraten. Und das werde ich nicht tun. Ich will also hoffen, daß dieser Spuk bald ein Ende hat und der neue Trainer Spielertypen verpflichtet, mit denen ich mich identifizieren kann. Einstweilen stelle ich meine Interesse ein, werde aber nicht untreu. Engerling.



                              Die zweite Halbzeit besser. Kiel nahm seinen Spielgestalter wegen Rotgefahr aus dem Team. Ein Fehler. Denn nun wurde nur noch verteidigt. Gegenspiel fand so gut wie nicht statt. Da hatte Kiel dann Glück, daß der Elfer nicht reinging, daß ein Lattenschuß den Ausgleich verhinderte. Doch kurz vor Schluß fand die Molle dann irgendwie den Weg ins Tor. Ein Joker traf aus drei Metern, versenkte einen Abpraller.
                              Der Systemkampf endete unentschieden. Kiel mit Spielgestalter und quasi deutschem Fußball besser. Bis der Spielgestalter aus dem Spiel war. Danach sah es für Kiel dann schlecht aus.
                              Unser Spiel ohne Spielgestalter, dafür mit einer Art von Kollektivfußball ohne klarem Zielspieler. Unsere Spieler müssen den Ball zu oft annehmen, bevor sie ihn weiterspielen, wenn sie ihn weiterspielen. Zu viele wollen glänzen und suchen das Dribbling. Eben Schauspieler. Es gibt kein klares Konzept. Deshalb wird sich unser Fußball auch nicht weiterentwickeln. Aber wahrscheinlich ist das auch gar nicht der Plan. Es geht wohl vielmehr darum, eine Mannschaft im Profifußball zu halten, die jährlich durch zahlreiche Wechsel das Geld fließen läßt, woran dann zahlreiche Leute profitieren: Investoren, Berater, Trainer und Spieler, nicht aber der Verein und seine zahlreichen Anhänger.

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                              • #75
                                Was den Geschlechterzahlkampf in bundesdeutschen Stadien betrifft: Eigentlich hat das im Fußball nichts verloren - und der DFB als gemeinnützige Organisation hat da keine diesbezüglichen Entscheidungen zu fällen, wie er dazusteht. Aber ich hätte nicht übel Lust, eben aus Trotz, im Stadion einen Schlachtruf anzustimmen: "Weiber!" - "Männer!" Natürlich mit verteilten Rollen. Leverkusen ist eben ein Muschiverein, typisch Westen. Die werden nie Meister.

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