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Laßt uns über Fußball reden - Saison 2022/23

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  • #31
    Es wird Zeit für eine Teilbewertung resp. -zusammenfassung der Rumpfhinserie (blöde WM). Ich habe zwar jedes Spiel gesehen, darf mir also über die allgemeine Entwicklung eine Meinung erlauben, allerdings manche im Stadion, die anderen vor dem Fernseher. Im Stadion sitze ich nicht mit dem Schreibblock da und notiere mir was, also gebe ich nur bei den Fernsehspielen Noten, die ich nun in einer Tabelle zusammenfasse und dann die Entwicklung der einzelnen Spieler und des Spiels der Mannschaft gesondert betrachte. So erhalten wir zwar nur unvollständige Werte, aber es ist jedenfalls eine Tendenz erkennbar. Und Tendenz ist in diesem Halbserienauswertungsabschnitt beinahe alles.
    Platz Name des Spielers Durchschnittsbewertung in Startelf bewertete Spiele Bleibe-Perspektive verbale Kurzeinschätzung
    21 Lawrence 5 4 í - ist eh nur ausgeliehen und entwickelt sich nicht so, wie es wohl erhofft wurde
    2 Reimann 3,54 13 à - steht für das System "Titz", dürfte angesichts seiner schwachen Strafraumbeherrschung aber auch mit ihm fallen, also beim nächsten Trainer eher schlechte Karten haben
    4 Müller 3,62 13 ì - durchwachsene Leistung, bleibt aber ein Hoffnungsträger mit guter Bleibeperspektive
    12 El Fadli 4,17 3 ì - die schlechte Durchschnittsnote täuscht hier ein wenig, denn seine Entwicklung ist gut
    1 Peccini 2.83 3 í​​ - kann den Unterschied machen, aber ich befürchte, daß er uns Ende des Jahres verlassen wird, wenn er fit ist
    14 El Hankouri 4,37 12 à - überschätzter Spieler
    10 Bell Bell 4,12 12 à - hat sich in MD durchgesetzt und dürfte, sofern keine neue Konkurrenz auftaucht, auch bei uns bleiben
    11 Conde 4,14 11 í - entwickelt sich nicht so, wie das von vielen erwartet wurde und wird wohl in der dritten Liga sein Glück finden
    15 Bittroff 4,5 7 í​​ - sieht am Ende seiner Laufbahn in keinen neuen Frühling und baut ab
    9 Gnaka 4,11 9 à​​ - hat sich nach schwachem Beginn ein wenig gesteigert
    8 Krempicki 4,04 12 à​​ - eher der Typ MItläufer, der aber am Wachstum eines verbesserten FCM partizipieren würde
    3 Atik 3,57 7 æ - eine Frage des Geldes und seiner Leistungsstabilität: bleibt er halbwegs im 3,5-Bereich, wird er am Ende der Saison ein Angebot bekommen und uns verlassen, wobei wir wohl Ablöse bekommen
    5 Kwarteng 3,85 10 æ - wird uns bei einem besserem Angebot als dem itzigen verlassen; sehe zudem eher eine mindere Entwicklungsperspektive, da zu eigensinnig und zu wenig taktisch anpassungsfähig; wird (hoffentlich) in der zweiten Halbserie das eine oder andere bessere Spiel zeigen
    20 Ito 5 3 í​​​​ - hat sich aufgrund seiner Ineffizienz wohl aus der Mannschaft gespielt und wird über Minuteneinsätze nicht hinauskommen
    22 Cacutalua 5,5 1 í​​​ - keine Verstärkung; wird uns wohl verlassen, es sei denn, er kann sich öfter zeigen
    6 Schuler 3,86 7 à​​​ - wird dann aufblühen, wenn er als Konterspieler oder Abnehmer im HS-Bereich eingesetzt wird
    13 Sechelmann 4,25 2 í​​​ - wird uns wohl, wenn er sich nicht entwickeln kann (keine Einsätze) verlassen
    19 Bockhorn 4,75 4 à - entwickelt sich zwar nicht so, wie wir uns das alle wünschen, scheint aber beim Trainer wohlgelitten zu sein
    7 Riekmann 4 1 à​​
    16 Ceka 4,5 4 à​​​​ - bleibt der Trainer, wird wohl auch Ceka trotz eher unterdurchschnittlicher Leistungsentwicklung bleiben; er ist so was wie ein Wunschspieler
    18 Brünker 4,5 1 í​​​​ - muß anders eingesetzt werden, als Neuner, der ablegt, was aber eine Taktikumstellung erforderte, die Titz nicht vornehmen wird
    17 Scienza 4,5 3 í​​​​ - typischer Titz-Spieler, dessen Leistungsgrenze aber erreicht ist und wohl für Liga II nicht ausreicht
    zur Spieltaktik: Wir spielen meist mit einer Dreierkette, die sich im Verteidigungsfall zu einer Fünferkette wandelt. Unser Außenverteidiger sind sehr oft als Mittelfeldmotoren im Einsatz, auch im Zusammenspiel mit den Außenstürmern, die jedoch keine Flankenläufe initiieren, sondern sich bis zum gegnerischen Strafraum durchspielen und vom Strafraumeck aus in den Strafraum eindringen (wollen), um den Ball letztlich ins Tor zu tragen. Der Abschluß wird zu selten gesucht, sondern soll gefunden werden. Im ZM-Bereich herrscht ein unausgewogenes Gemisch aus Weiträumigkeit und Enge vor; selten wird Doppelpaß und schon gar nicht Dreieckspiel genutzt, eher auf engem Raum gewurschtelt, dann wieder weiträumig überflankt, um das Außenspiel auf engem Raum zu pflegen. Wir spielen mit Restverteidigung, bei der der Torwart eine Art Libero spielen muß, damit im MF-Bereich Überzahl möglich wird. Das führt bei Fehlern nicht selten zum Gegentor, bringt aber aufgrund der gestiegenen Athletik unserer Gegner in Liga II eher wenig. Im Zentrum fehlt ein Abnehmer, es klafft eine Lücke im OM-HS-Bereich, so daß unser Spiel zwar Ballbesitz bedeutet, aber kaum zwingende Chancen erzeugt. Zudem sind wir nicht in der Lage, während des Spiels unsere Taktik so zu verändern, daß Rückstände gedreht werden könnten. Führungen dagegen werden auch verspielt. - Alles in allem scheint mir die Taktik arg verbesserungsbedürftig. Wir benötigen noch mindestens eine weitere Taktik, die während des Spiels angewendet wird, am liebsten ist mir eine Kontertaktik, v.a. gegen unsichere Mannschaften, die Probleme damit haben, das Spiel zu machen.

    zur Entwicklung des Vereins: Die Entwicklung steht. Es gelang auch in diesem Jahr nicht, eigenen Nachwuchs in die Mannschaft zu integrieren. Das liegt an einer unzureichenden Nachwuchsförderung. Man muß Partner gewinnen, die für die Eltern begabter Jugendspieler Arbeits- und Karrieremöglichkeiten schaffen, die über dem Niveau liegen, in dem sie leben. Zugleich muß man diese Möglichkeiten an die Entwicklung ihres Zöglings knüpfen, so daß hier ein stärkeres Leistungsbewußtsein entsteht. Es kann nicht sein, daß Länder wie Wales oder Kroatien oder Uruguay mit einem vergleichbaren BSP wie wir in Ostfalen beständig Mannschaften aufstellen können, die auf Weltniveau spielen, während im wichtigsten Klub Ostfalens KEIN einziger Ostfale steht.

    Ausblick: Nachdem der Verein mit dem Trainer den Vertrag verlängerte, dürfte der sich mit seiner Plan-A-Strategie bestätigt fühlen. Das kann natürlich für LIga II funzen. Man hat bei der WM Mannschaften gesehen, die nur einen Plan-A besaßen und eben dort spielten. Ein gut funktionierender Plan-A kann spielentscheidend sein, weil die meisten Manschaften es ja auch nicht besser können. Allerdings sollte ein Verein, der nicht nur Mittelmaß sein möchte, schon in seinen Jugendabteilungen eine Spielphilosophie durchsetzen und von Jahrgang zu Jahrgang verbessern, die nicht nur eine Spieltaktik entwickelt. Ich rate deshalb dringend dazu, weitere Spieltaktiken in dem Maße zu entwickeln, daß sie während des Spieles automatisch umgesetzt werden können. Der Ostfale liebt insbesondere das Umkehrspiel. Ballbesitzfußball ist hierzulande verpönt und wird als Gähnfußball bezeichnet. Dennoch ist er manchmal auch ein gutes Mittel, um den Gegner vom eigenen Strafraum wegzuhalten.
    Kurzfristig sollten wird unser Spiel um einen Neuner erweitern, also uns so aufstellen, daß wir mit einem solchen spielen. Wir haben dazu fähige Spieler inner Mannschaft, doch die müßten entsprechend eingesetzt werden, das Spiel entsprechend verändert werden. Nur Mut!
    Ich glaube, wir werden die Klasse halten. Es gibt genug Potential in der Mannschaft, auch mit nur einem Plan.

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    • #32
      Die linksgrünen Leitmedien prangern den DFB an, weil der sich nicht vor ihren politischen Karren spannen lassen möchte - diesmal nicht. Es gibt einen Karren, vor den er sich noch lieber spannen läßt, die FIFA. Die FIFA untersagte politische Bekundungen während der WM, darunter fällt auch das Tragen einer Regenbogenarmbinde mit dem scheinbar harmlosen und selbstreferentiellen one-love-Regenbogen.

      Meine Meinung:
      1. Fußball sollte sich aus politischen Bekundungen heraushalten.
      2. Wenn man sich in einem Land wie Katar aufhält, dann hat man sich auch an die Regeln dort zu halten, andernfalls muß man eine solche Veranstaltung boykottieren.
      3. Wenn man sich für eine Idee einsetzt, dann muß man das auch für andere tun, andernfalls würde der DFB seine politische Neutralität verlieren, die er laut Satzung haben muß.

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      • #33
        Geht's noch erbärmlicher. Ich bin ja an sich kein Freund von Bekenntnisschleifen, Stickern etc. im Sport oder sonstwo. Aber dass man inzwischen seit Jahren bei Fußballspielen national wie international Regebogenbinden, entsprechende Logos auf den Dressen etc. etc. wie Kampfhunde vor sich herführt, angestachelt von den Fußballverbänden und jetzt (!) plötzlich verbietet und unter Sanktionen stellt - ja die Mafifa macht's möglich, um die Korruptionsspiele in Katar zu retten, das ist erbärmlich, erbärmlicher, ja da fällt selbst mir kein passendes Attribut ein. Widerlich.

        Und das Beste: die millionenschweren Kicker, die sonst ihr Maul sooooo weit aufreissen, knicken ein. Statt sich ins nächste Flugzeug nach Hause zu setzen, laufen sie weiter unter dem Joch der Mafifa auf den Rasen. Wer da noch zusieht, ....​

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        • #34
          Fußball ist schon ein merkwürdiger Sport. Er ist als Abbild der nationalen Eigenheiten zu verstehen, das macht seinen besonderen Reiz bei Länderspielen aus. Jedenfalls war das in der Vergangenheit so, ist aber nur bedingt heute so. Gestern sah ich das Spiel der Waliser gegen die USA. Es ging unentschieden aus, ein gerechtes Unentschieden, weil die anfangs überlegenen Amerikaner nicht in der Lage waren, auf die sich ändernde Dynamik der Waliser angemessen zu reagieren. Eine Plan-A-Mannschaft. Das kenne ich ja.
          Das Spiel war aus mehrlei Gründen für mich interessanter als die vorigen Spiele, denn Wales tritt weitgehend mit einer Nationalmannschaft an, und man kann an den Leistungen dieses Teams erkennen, was mit vergleichsweise geringen Mitteln möglich ist. Wales ist etwas kleiner als Ostfalen und hat auch ein paar Einwohner weniger, ist aber in der Lage, einem hundertmal so starken Land wie den USA nicht nur zu trotzen, sondern es sogar an den Rand einer Niederlage zu bringen. Das hat drei Gründe:
          1. Fußball wird in den USA nicht sehr ernstgenommen. Popkorn und Kola, Frauen und Kinder (Soccer Mums), eher friedliche Fans und eine fehlende soziokulturelle Grundierung (kaum Fan-Kultur, zumal man nicht absteigen kann und sich deswegen kaum eine dynamische Fangemeinschaft entwickeln kann, geschweige denn eine tiefverwurzelte Rivalität) führen auch dazu, daß der Fußballer per se den Fußball als fun-Sport betreibt und in ihm nicht den Ernst erkennt, den europäische Fußballer in der Regel mitbringen. Der Deutsche/Brite/Italiener sagt: Fußball ist keine Sache von Leben und Tod. Es ist viel ernster. - Das allein erklärt schon, warum europäische Mannschaften so erfolgreich bei den Weltmeisterschaften sind.
          2. Die Amerikaner tun sich schwer damit, Mannschaftssport als etwas anderes als Mannschaftssport zu begreifen. Sie glauben, die Mannschaft sei der Star und ein Star ist nur so gut, wie er sich ins Team einfügen läßt. Außerdem haben die Amerikaner immer obwaltenden Rassismus zu bewältigen. Sie predigen zwar die mannschaftliche Geschlossenheit, müssen aber immer ihre vielen Rassen amalgamieren oder zumindest die dadurch auftretenden Widersprüche und Konflikte irgendwie ausgleichen oder lenken. So entsteht eine gelenkte Mannschaft, keine natürliche Hackordnung im Team. Quoten tun ebenfalls ihr zerstörerisches Werk, denn im Unterbewußtsein wird sich ein Spieler immer fragen, ob er nur deshalb spielt, weil er Hautfarbe X hat. Das trifft auch auf andere Verfassungsnationen zu (Frankreich - gewann deshalb, weil sich die weißen Franzosen der schwarzen Mehrheit im Team unterordneten; England - trägt diesen Konflikt immer noch aus und wird deshalb auch in diesem Jahr nicht gewinnen; das gilt auch für Holland; BRD - als Deutschland noch mit deutschen Spielern antrat und sein Spiel nationalen Charakter besaß, hatte man Erfolg. Das gehört der Vergangenheit an.)
          3. Daß kleine Länder also durchaus eine Chance haben, die WM zu gewinnen, liegt in der Natur der Sache. Island, Ungarn oder Kroatien sind Nationen, die durchaus mal einen großen Erfolg erzielen könnten, weil sie weitgehend mit zur Nation gehörigen Spielern antreten. Nationen wie China, Indien, USA oder Nigeria werden es dagegen nie schaffen, weil die inneren Konflikte einen natürlichen Mannschaftsgeist nicht erzeugen; er müßte immer von außen erzeugt werden, was in entscheidenden Augenblicken dann die paar Prozente kostet, die im Spitzensport über Sieg/Niederlage entscheiden.

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          • #35
            Zitat von eulenspiegel Beitrag anzeigen
            Geht's noch erbärmlicher. Ich bin ja an sich kein Freund von Bekenntnisschleifen, Stickern etc. im Sport oder sonstwo. Aber dass man inzwischen seit Jahren bei Fußballspielen national wie international Regebogenbinden, entsprechende Logos auf den Dressen etc. etc. wie Kampfhunde vor sich herführt, angestachelt von den Fußballverbänden und jetzt (!) plötzlich verbietet und unter Sanktionen stellt - ja die Mafifa macht's möglich, um die Korruptionsspiele in Katar zu retten, das ist erbärmlich, erbärmlicher, ja da fällt selbst mir kein passendes Attribut ein. Widerlich.
            Habeck war auch in Katar und hat da seinen Knicks gemacht. Damals fand man das noch gut, so im Kampf um fossile Brennstoffe.
            Also: Entweder alle wirtschaftlichen Beziehungen runterfahren - oder keinen großen Bohei um moralische Fragen machen.


            Die erste große Überraschung des Turniers: Saudi-Arabien schlägt Argentinien mit 2:1.

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            • #36
              Es geht nicht um Moral, da bin ich der Letzte, der Maß nimmt. Es geht darum, wie lächerlich diese Millionenkicker sind und ihre Verbände, die seit Jahren groß auf divers und woke und was weiß ich machen, groß das Maul aufreissen und dann vor der Mafifa einknicken wie die Strohhalme. Hätten Neuer und Co. wirklich einen Funken Mumm und Anstand in der Hose, würden sie sich in den nächsten Flieger nachhause setzen. Sie müssten nicht befürchten, auf Bürgergeld angewiesen zu sein. ...

              Den Vogel schoß irgendso ein DFB-Funktionärswappler ab, der sinngemäß sagte: die Armbinden können sie uns nehmen, unsere Werte nicht. Hallo??? Welche Werte meint der? Er kennt wohl nur die auf seinem Konto.

              Naja, Fußball halt. Was soll man da erwarten.

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              • #37
                Sechs Deutsche gegen eilf Japaner. Klar gewann Japan. Warum? Weil unsere Mannschaft undeutsch spielte, weil ihr die innere Kraft fehlte, in einem sich drehenden Spiel dagegenzuhalten, weil sie innerlich weichgespült worden ist und ohne Mut spielte, weil daraus individuelle Fehler entstehen, die in einem Mannschaftssport nur dann ausgeglichen werden können, wenn es eine Mannschaft gibt und nicht eine Ansammlung von Spielern aus verschiedenen Weltteilen, die von außen zur Einheit gedrängt werden, die als politische Segensträger auftreten sollen und so auch noch jede Sympathie beim einfachen Fußballfan verlieren müssen.
                Ich erkläre es ein bißchen genauer: Fußball ist in erster Linie ein Ganzkörperkampfsport, dann ein Mannschaftssport, dann ein Spiel (Taktik) und schließlich eine Folge der Mentalität. Es gibt also etliche Stellschrauben, an denen gedreht werden kann und muß, will man eine erfolgreiche Mannschaft aufs Feld der Ehre schicken. Der einstige Erfolg deutscher Mannschaften beim Fußball ergab sich aus dem Zusammenwirken dieser Komponenten. Der Mißerfolg anderer Nationen lag hauptsächlich darin begründet, daß sie die eine oder andere Stellschraube aus historischen, mentalen oder sportpolitischen Gründen nicht entwickeln konnten. Fußball ist kein Ballett, kein Synchronschwimmen und auch kein Handball, ist kein Billard und kein Tennis. Er ist frei und hart, er ist technisch und basiert auf dem Zusammenwirken freier Einzelteile. Zwar will der linksgrüne-neoliberale Zeitgeist durch eine überbordende Regelwut den Geist des Fußballsports brechen, aber noch gelten die Grundregeln, die den Sport in seinem Kern erhalten. Die DFB-Auswahl nun will partout dem Zeitgeist entsprechen. Man hat den Eindruck, daß die Zusammensetzung amerikanischen Quotierungen entsprechen soll. Glaubt hier irgendwer, daß sich das nicht im Unterbewußtsein jedes Aufgestellten einbrennt? Woher soll der denn wissen, ob er nicht nur spielt, weil er eine bestimmte Bevölkerungsgruppe der BRD repräsentiert? Das muß auf die Mentalität wirken. Früher war es so, daß die Deutschen aufstehen konnten, daß sie im Spiel reagieren konnten, sich einer technisch oder taktisch überlegenen Mannschaft über Kampf zum Sieg stellten und diese deshalb oft genug bezwangen. Und das wollen die Deutschen bis heute sehen, denn das ist das Wesen des Deutschen, daß er zwar fallen kann, dann aber aufsteht und sich dem Schicksal stellt - komme, was da wolle. Doch wo sind sie? Rüdiger, der lächelt und Spaß haben will? Soll er. Viel Glück dabei. Aber bitte nicht im deutschen Trikot. Gnabry, der sich am liebsten selber dreimal ausspielen möchte und nicht die Körner hat, den Ball dorthin zu bringen, wo er hin muß. Oder Musiala; der sicherlich ein begabter Fußballer ist, aber so undeutsch spielt, wie man nur spielen kann: Hacke-Spitze-eins-zwei-drei und dann noch mal eine Dreherchen. Oder Gündogan, der nur Ballbesitzfußball kennt und sich nach dem Spiel wieder mal mit SEINEM Präsidenten trifft? Der deutsche ist es jedenfalls nicht. Mit diesen Leuten sollen wir gewinnen? Das kann nicht funzen. Und auf den Rängen sah man auch nur Vorzeigefans des DFB: fette Frauen mit Starrinsnichtsblick, alte Männer oder Ausländer, die sich in die deutsche Fahne hüllten, ansonsten aber das Maul hielten und sich von japanischen Jugendlichen niederbrüllen ließen, die ihre Mannschaft frenetisch anfeuerten und damit auch tatsächlich etwas bewirkten. Was muß da alles passiert sein, daß sich eine "deutsche" Mannschaft so erbärmlich in ihr Schicksal ergibt? Ja, es ist einiges passiert, ich beschreibe es seit Jahren.

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                • #38
                  Am Sonntag geht es gegen Spanien. Wenn das Spiel verloren geht, kann Neuer die One-Love-Binde im letzten Spiel unbesorgt tragen.

                  Das mit dem Mund zuhalten beim Mannschaftsfoto fand ich nicht so gut. Man hätte sich lieber aufs Spiel konzentrieren sollen, anstatt sich damit zu beschäftigen, welche Geste man denn nun zu machen gedenke.

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                  • #39
                    Wäre das nicht die DFB Elf gewesen, hätte ich nach 20 Minuten die Glotze ausgeschaltet...so langweilig war das. Ein Chancenplus und mehr Ballbesitz feiern wir schon als "Erfolg", dabei wurde da viel nach hinten und hinten herum gespielt. Schon die Aufstellung...mit drei echten...sprich gelernten Innenverteidigern...machte mich stutzig. Wenn ich schon gegen Japan drei Manndecker aufbiete, wie viele sollen es dann erst im Spiel gegen Spanien sein?!? Ein Jürgen Kohler stellte einst alleine zwei bis drei Stürmer kalt, während heute nicht mal drei Innenverteidiger ausreichen...um einen Ersatzspieler von Bochum in den Griff zu bekommen. Was sind wir doch anspruchslos geworden. Kimmich muss auf die rechte Seite, sodass im Mittelfeld ein zusätzlicher Platz für Goretzka frei wird....ansonsten bekommen wir gegen Spanien nicht mehr als 25% Ballbesitz...außerdem kann der Kimmich flanken - und Flanken werden wir benötigen...wollen wir gegen Spanien gewinnen. Und wir müssen gewinnen, weil Japan auch CR schlagen...aber gegen Spanien verlieren wird.

                    Die Kanadier haben mir bisher am meisten Spaß gemacht. Leider hatten sie vergessen Zielwasser zu trinken, denn dann wären die Belgier nicht mit einem glücklichen Sieg...sondern mit einer Klatsche vom Platz gegangen. Fußball kann ja so ungerecht sein.

                    a.d.

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                    • #40
                      Ich weiß, warum die DFB-Elf, fkaG, ausgeschieden ist. Das ist schon vier Jahre bekannt. Die klugen Leute beim DFB werden es auch wissen, aber sie werden es nicht öffentlich sagen, weil das ihren Job gefährdete. Also wird in der gleichen Manier weitergewurschtelt und in vier Jahren das nächste Desaster erlebt werden.

                      Fußball ist ein Mannschaftssport, in dem nicht nur individuelles Einbringen, sondern v.a. ein gemeinsamer Geist entscheidend sind. Es wird keine Mannschaft einen großen Titel auf Nationalmannschaftsniveau (Klubfußball ist etwas anderes) gewinnen, die in Einzelteile zerspalten ist, die nur technisch und nicht auch mental zusammenwirkt und es wird keine Mannschaft einen Titel gewinnen, deren Aufstellung nach Quoten oder politischer Maßregelung erfolgen muß. Der Erfolg ergibt sich aus drei Komponenten:
                      1. das materiell-physische Gerüst;
                      2. die ideell-mentale Komponente und
                      3. das taktisch-psychologische Geschick.
                      Wenn man diese Theorie über die Erfolgskurve der DFB-Auswahl legt, so wird man feststellen, daß der Erfolg dieser Auswahl nicht an Mängeln im materiell-physischen Gerüst liegen kann, sondern in Mängeln der ideell-mentalen Komponente resp. des taktisch-psychologischen Geschicks liegen muß. Was bedeutet das? Die ideell-mentale Komponente bedeutet so viel wie innere Kraft, inneres Engagement, Zielorientiertheit, Opferbereitschaft, Demut oder auch Selbstüberwindung. Das sind Kriterien, die im Leistungssport eine große Rolle spielen. Umgangssprachlich wird auch vom inneren Schweinehund gesprochen, der überwunden werden muß, um den Körper zur Höchstleistung zu treiben. Da ich Jungianer bin, liegt es auf der Hand, daß hier Dinge wie das kollektive Unterbewußte wichtig werden. Als Nietzsche-Versteher muß ich zudem eine voluntarische Abhängigkeit (nicht voluntaristisch!) von eben diesem als Materielles zu verstehenden Tatbestand annehmen. Das bedeutet, auf den Fußball angewendet, daß eine Mannschaft nur dann höchstmögliche Leistungen erzielen kann, wenn sie gemeinsame Urerlebnisse besitzt, die weit aus der Vergangenheit ins Gegenwärtige treten wollen, v.a. dann, wenn dem Körper ein Höchstmaß an Belastung zugemutet wird - wie eben im Fußballsport bei einer WM, wo die besten Spieler der Welt aufeinandertreffen. Bei den Deutschen bildet sich das kollektive Unterbewußte aus dem gemeinsamen Erlebnis in den Schützengräben des ersten Krieges, dem Verteidigungskampf aus dem zweiten und der diesem folgenden Wagenburgmentalität aus der Zeit des kalten Krieges. Nietzsche würde noch weiter in der Zeit zurückgehen und eine Vorliebe für Grausamkeit im Mittelalter als typisch für die Deutschen anzeigen, genau die, die nun dafür sorgt, daß wir heute (kompensierend) besonders liebevoll, großherzig und gutmenschlich zu anderen Menschen sein zu müssen glauben.
                      Schaut man nun auf die Zusammensetzung der "deutschen" Mannschaft bei dieser WM, so wird man feststellen, daß etliche keine Deutschen sind, sondern Spieler, die dieses kollektive Bewußtsein nicht haben können, weil sie aus anderen Weltgegenden kommen. Meiner Theorie zu Folge wird also eine Mannschaft, die kein konsistentes kollektives Unterbewußtsein besitzt, in Hochanspannungssituationen wie einem WM-Spiel regelmäßig versagen müssen, schlichtweg deshalb, weil sie nur unzureichend kommunizieren kann. Ich glaube zwar nicht, wie Freud, daß 60% unserer Handlungen unbewußt entschieden werden, aber ein Gutteil wird es schon sein, jedenfalls genug, um auf dieser Ebene den Unterschied zu einem Gegner auszumachen, der dieses kollektive Unterbewußtsein gleichmäßig besitzt.

                      Die Folgen dieser grundsätzlichen Mängel, die sich aus den beschriebenen Systemfehlern ergeben müssen, sind folgende:
                      1. mangelhafter Siegeswillen gegenüber dem der Konkurrenz (kein Stolz auf den Adler auf der Brust, sondern hypermodernes Karrierebewußtsein);
                      2. innere Unsicherheit mit daraus folgenden Leistungsinvarianzen: vornehmlich zeigt sie sich in einer schwachen Chancenverwertung;
                      3. unzulängliche taktische Anpassung, nachdem Plan A offenbar nicht funzte (keine klare Mannschaftshierarchie; es fehlt jemand, der akzeptiert ist und den Ton angibt; Duckmäusertum);
                      4. Fehler auch hinten, einerseits Überheblichkeit (Rüdiger mit Stechgalopp im Spiel gegen Japan beim Stande von 1:0), andererseits keine klare Raumaufteilung, weil nicht klar ist, wie die Hackordnung ist;
                      5. häufige Wechsel in der Aufstellung, fehlende Stammeilf;
                      6. in der Luft hängende Außenverteidiger, weil unklare Spielphilosophie (mit südländischen Hsezd durch die Mitte oder Flügelspiel);
                      7. Übertragung der Mannschaftsunsicherheit auf den Trainer, der unsicher in dem ist, was er taktisch möchte und offenbar auch kein Fingerspitzengefühl für die Situation im Spiel besitzt;
                      8. (medienwirksames) Moralgetue statt Konzentration aufs Sportliche;
                      9. fehlende innere Anteilnahme der Deutschen an ihrer Mannschaft, die nicht als NATIONALmannschaft wahrgenommen wird, sondern als MIllionärsklub des DFB, einer von den Fans als Mafia begriffenen Altherrenvereinigung: Wie ist es möglich, daß in einem WM-Spiel gegen Kostarika mehr Kostarikaner im Stadion sind als Deutsche?
                      10. Aushebelung des Leistungsprinzips durch zeitungemäße Sparförderung in sog. NLZ, die seit Jahren zu wenige weltmarkttaugliche Spieler für den Profifußball hervorbringen

                      Will man wieder eine erfolgreiche deutsche Nationalmannschaft besitzen, muß man also dafür sorgen, daß Deutsche auf dem Platz stehen, man muß das Fördersystem leistungsbezogen ausbauen und man muß nicht versuchen, fremde Spielweisen zu deutschen machen zu wollen, ich spreche von Tikitaka oder Mitdemkopfdurchdiewand-Gewürge. Für die Migranten tut es mir nicht leid, sie werden (sofern sie gute Fußballer sind) ihr Auskommen bei den Vereinen finden und können auch Millionen scheffeln. Oder man schafft eine zweite DFB-Auswahl, in der auch Migranten spielen dürfen, nennt die dann aber DFB-Auswahl.
                      Das von mir Geforderte widerspricht natürlich dem Zeitgeist. Auch fehlt es beim DFB an Willen, diese Zusammenhänge auch nur sehen zu wollen. Also wird es keine grundlegenden Änderungen geben, was bedeutet, daß der "deutsche" Fußball weiter undeutsch gespielt werden wird, jedenfalls auf DFB-Auswahl-Niveau. Und das bedeutet, daß auch in absehbarer Zeit keine Erfolge erzielt werden können. Schade, ich habe der deutschen Nationalmannschaft, als sie noch deutsch spielte, sehr gern zugeschaut.

                      P.S. In Frankreich und England ist das anders: Engländer und Franzosen setzten im ersten Weltkrieg koloniale Truppen ein und gaben den Überlebenden auch ihre Staatsbürgerschaft. Also ist in deren kollektivem Bewußtsein auch der einstige Afrikaner, Asiate oder Karibe verortet resp. in diesem ist das gemeinsame Urerlebnis vorhanden, jedenfalls in denen, die schon hundert Jahre in England/Frankreich leben.

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                      • #41
                        Immerhin sind wir Moralweltmeister.

                        Ich ärgerte mich gestern darüber, dass Deutschland nach dem Rückstand doch noch Tore geschossen hat. Das hat die perfekte Pointe versaut: Japan und Costa Rica weiter - Deutschland und Spanien raus. Aber leider hat die deutsche Mannschaft den Spaniern Schützenhilfe geleistet. Schade.

                        Viele Sympathien verspielt, in der Vorrunde raus - da hat sich die Katar-Reise echt gelohnt.
                        Zuletzt geändert von Streusalzwiese; 02.12.2022, 11:12. Grund: RS

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                        • #42
                          Argentinien: herrlich! Sowohl taktisch als auch mental, technisch sowieso und mit klarer Hierarchie. Fußball eben. Ich bin begeistert.

                          Kommentar


                          • #43
                            Marokko schlägt Span​ien​. Vollkommen​ verdient.

                            Kommentar


                            • #44
                              Dieses Spiel sah ich mit meinem Bruder. Vor dem Elfmeterschießen sagte ich zu ihm: "Marokko gewinnt, weil die Spanier verschießen werden oder der spanische Torwart Kullerbälle nicht halten kann." Er murmelte was von "Oller Aluhutler."
                              Tja.

                              Kommentar


                              • #45
                                Meiner Meinung nach, hat der Pfostenschuss der Spanier in der Nachspielzeit der Verlängerung das Elfmetrschießen entschieden. Der marokkanische Torwart war danach so hochgepusht, dass er gehalten hat wie ein angehender Weltmeister. Außerdem vermittelte der Pfostenschusss den Marokkanern das Gefühl, dass das Schicksal auf ihrer Seite stehe. Und somit mehr Selbstvertrauen.

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                                Wie heißt die größte deutsche Insel?

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