Es wird Zeit für eine Teilbewertung resp. -zusammenfassung der Rumpfhinserie (blöde WM). Ich habe zwar jedes Spiel gesehen, darf mir also über die allgemeine Entwicklung eine Meinung erlauben, allerdings manche im Stadion, die anderen vor dem Fernseher. Im Stadion sitze ich nicht mit dem Schreibblock da und notiere mir was, also gebe ich nur bei den Fernsehspielen Noten, die ich nun in einer Tabelle zusammenfasse und dann die Entwicklung der einzelnen Spieler und des Spiels der Mannschaft gesondert betrachte. So erhalten wir zwar nur unvollständige Werte, aber es ist jedenfalls eine Tendenz erkennbar. Und Tendenz ist in diesem Halbserienauswertungsabschnitt beinahe alles.
zur Spieltaktik: Wir spielen meist mit einer Dreierkette, die sich im Verteidigungsfall zu einer Fünferkette wandelt. Unser Außenverteidiger sind sehr oft als Mittelfeldmotoren im Einsatz, auch im Zusammenspiel mit den Außenstürmern, die jedoch keine Flankenläufe initiieren, sondern sich bis zum gegnerischen Strafraum durchspielen und vom Strafraumeck aus in den Strafraum eindringen (wollen), um den Ball letztlich ins Tor zu tragen. Der Abschluß wird zu selten gesucht, sondern soll gefunden werden. Im ZM-Bereich herrscht ein unausgewogenes Gemisch aus Weiträumigkeit und Enge vor; selten wird Doppelpaß und schon gar nicht Dreieckspiel genutzt, eher auf engem Raum gewurschtelt, dann wieder weiträumig überflankt, um das Außenspiel auf engem Raum zu pflegen. Wir spielen mit Restverteidigung, bei der der Torwart eine Art Libero spielen muß, damit im MF-Bereich Überzahl möglich wird. Das führt bei Fehlern nicht selten zum Gegentor, bringt aber aufgrund der gestiegenen Athletik unserer Gegner in Liga II eher wenig. Im Zentrum fehlt ein Abnehmer, es klafft eine Lücke im OM-HS-Bereich, so daß unser Spiel zwar Ballbesitz bedeutet, aber kaum zwingende Chancen erzeugt. Zudem sind wir nicht in der Lage, während des Spiels unsere Taktik so zu verändern, daß Rückstände gedreht werden könnten. Führungen dagegen werden auch verspielt. - Alles in allem scheint mir die Taktik arg verbesserungsbedürftig. Wir benötigen noch mindestens eine weitere Taktik, die während des Spiels angewendet wird, am liebsten ist mir eine Kontertaktik, v.a. gegen unsichere Mannschaften, die Probleme damit haben, das Spiel zu machen.
zur Entwicklung des Vereins: Die Entwicklung steht. Es gelang auch in diesem Jahr nicht, eigenen Nachwuchs in die Mannschaft zu integrieren. Das liegt an einer unzureichenden Nachwuchsförderung. Man muß Partner gewinnen, die für die Eltern begabter Jugendspieler Arbeits- und Karrieremöglichkeiten schaffen, die über dem Niveau liegen, in dem sie leben. Zugleich muß man diese Möglichkeiten an die Entwicklung ihres Zöglings knüpfen, so daß hier ein stärkeres Leistungsbewußtsein entsteht. Es kann nicht sein, daß Länder wie Wales oder Kroatien oder Uruguay mit einem vergleichbaren BSP wie wir in Ostfalen beständig Mannschaften aufstellen können, die auf Weltniveau spielen, während im wichtigsten Klub Ostfalens KEIN einziger Ostfale steht.
Ausblick: Nachdem der Verein mit dem Trainer den Vertrag verlängerte, dürfte der sich mit seiner Plan-A-Strategie bestätigt fühlen. Das kann natürlich für LIga II funzen. Man hat bei der WM Mannschaften gesehen, die nur einen Plan-A besaßen und eben dort spielten. Ein gut funktionierender Plan-A kann spielentscheidend sein, weil die meisten Manschaften es ja auch nicht besser können. Allerdings sollte ein Verein, der nicht nur Mittelmaß sein möchte, schon in seinen Jugendabteilungen eine Spielphilosophie durchsetzen und von Jahrgang zu Jahrgang verbessern, die nicht nur eine Spieltaktik entwickelt. Ich rate deshalb dringend dazu, weitere Spieltaktiken in dem Maße zu entwickeln, daß sie während des Spieles automatisch umgesetzt werden können. Der Ostfale liebt insbesondere das Umkehrspiel. Ballbesitzfußball ist hierzulande verpönt und wird als Gähnfußball bezeichnet. Dennoch ist er manchmal auch ein gutes Mittel, um den Gegner vom eigenen Strafraum wegzuhalten.
Kurzfristig sollten wird unser Spiel um einen Neuner erweitern, also uns so aufstellen, daß wir mit einem solchen spielen. Wir haben dazu fähige Spieler inner Mannschaft, doch die müßten entsprechend eingesetzt werden, das Spiel entsprechend verändert werden. Nur Mut!
Ich glaube, wir werden die Klasse halten. Es gibt genug Potential in der Mannschaft, auch mit nur einem Plan.
Platz | Name des Spielers | Durchschnittsbewertung in Startelf | bewertete Spiele | Bleibe-Perspektive | verbale Kurzeinschätzung |
21 | Lawrence | 5 | 4 | í | - ist eh nur ausgeliehen und entwickelt sich nicht so, wie es wohl erhofft wurde |
2 | Reimann | 3,54 | 13 | à | - steht für das System "Titz", dürfte angesichts seiner schwachen Strafraumbeherrschung aber auch mit ihm fallen, also beim nächsten Trainer eher schlechte Karten haben |
4 | Müller | 3,62 | 13 | ì | - durchwachsene Leistung, bleibt aber ein Hoffnungsträger mit guter Bleibeperspektive |
12 | El Fadli | 4,17 | 3 | ì | - die schlechte Durchschnittsnote täuscht hier ein wenig, denn seine Entwicklung ist gut |
1 | Peccini | 2.83 | 3 | í | - kann den Unterschied machen, aber ich befürchte, daß er uns Ende des Jahres verlassen wird, wenn er fit ist |
14 | El Hankouri | 4,37 | 12 | à | - überschätzter Spieler |
10 | Bell Bell | 4,12 | 12 | à | - hat sich in MD durchgesetzt und dürfte, sofern keine neue Konkurrenz auftaucht, auch bei uns bleiben |
11 | Conde | 4,14 | 11 | í | - entwickelt sich nicht so, wie das von vielen erwartet wurde und wird wohl in der dritten Liga sein Glück finden |
15 | Bittroff | 4,5 | 7 | í | - sieht am Ende seiner Laufbahn in keinen neuen Frühling und baut ab |
9 | Gnaka | 4,11 | 9 | à | - hat sich nach schwachem Beginn ein wenig gesteigert |
8 | Krempicki | 4,04 | 12 | à | - eher der Typ MItläufer, der aber am Wachstum eines verbesserten FCM partizipieren würde |
3 | Atik | 3,57 | 7 | æ | - eine Frage des Geldes und seiner Leistungsstabilität: bleibt er halbwegs im 3,5-Bereich, wird er am Ende der Saison ein Angebot bekommen und uns verlassen, wobei wir wohl Ablöse bekommen |
5 | Kwarteng | 3,85 | 10 | æ | - wird uns bei einem besserem Angebot als dem itzigen verlassen; sehe zudem eher eine mindere Entwicklungsperspektive, da zu eigensinnig und zu wenig taktisch anpassungsfähig; wird (hoffentlich) in der zweiten Halbserie das eine oder andere bessere Spiel zeigen |
20 | Ito | 5 | 3 | í | - hat sich aufgrund seiner Ineffizienz wohl aus der Mannschaft gespielt und wird über Minuteneinsätze nicht hinauskommen |
22 | Cacutalua | 5,5 | 1 | í | - keine Verstärkung; wird uns wohl verlassen, es sei denn, er kann sich öfter zeigen |
6 | Schuler | 3,86 | 7 | à | - wird dann aufblühen, wenn er als Konterspieler oder Abnehmer im HS-Bereich eingesetzt wird |
13 | Sechelmann | 4,25 | 2 | í | - wird uns wohl, wenn er sich nicht entwickeln kann (keine Einsätze) verlassen |
19 | Bockhorn | 4,75 | 4 | à | - entwickelt sich zwar nicht so, wie wir uns das alle wünschen, scheint aber beim Trainer wohlgelitten zu sein |
7 | Riekmann | 4 | 1 | à | |
16 | Ceka | 4,5 | 4 | à | - bleibt der Trainer, wird wohl auch Ceka trotz eher unterdurchschnittlicher Leistungsentwicklung bleiben; er ist so was wie ein Wunschspieler |
18 | Brünker | 4,5 | 1 | í | - muß anders eingesetzt werden, als Neuner, der ablegt, was aber eine Taktikumstellung erforderte, die Titz nicht vornehmen wird |
17 | Scienza | 4,5 | 3 | í | - typischer Titz-Spieler, dessen Leistungsgrenze aber erreicht ist und wohl für Liga II nicht ausreicht |
zur Entwicklung des Vereins: Die Entwicklung steht. Es gelang auch in diesem Jahr nicht, eigenen Nachwuchs in die Mannschaft zu integrieren. Das liegt an einer unzureichenden Nachwuchsförderung. Man muß Partner gewinnen, die für die Eltern begabter Jugendspieler Arbeits- und Karrieremöglichkeiten schaffen, die über dem Niveau liegen, in dem sie leben. Zugleich muß man diese Möglichkeiten an die Entwicklung ihres Zöglings knüpfen, so daß hier ein stärkeres Leistungsbewußtsein entsteht. Es kann nicht sein, daß Länder wie Wales oder Kroatien oder Uruguay mit einem vergleichbaren BSP wie wir in Ostfalen beständig Mannschaften aufstellen können, die auf Weltniveau spielen, während im wichtigsten Klub Ostfalens KEIN einziger Ostfale steht.
Ausblick: Nachdem der Verein mit dem Trainer den Vertrag verlängerte, dürfte der sich mit seiner Plan-A-Strategie bestätigt fühlen. Das kann natürlich für LIga II funzen. Man hat bei der WM Mannschaften gesehen, die nur einen Plan-A besaßen und eben dort spielten. Ein gut funktionierender Plan-A kann spielentscheidend sein, weil die meisten Manschaften es ja auch nicht besser können. Allerdings sollte ein Verein, der nicht nur Mittelmaß sein möchte, schon in seinen Jugendabteilungen eine Spielphilosophie durchsetzen und von Jahrgang zu Jahrgang verbessern, die nicht nur eine Spieltaktik entwickelt. Ich rate deshalb dringend dazu, weitere Spieltaktiken in dem Maße zu entwickeln, daß sie während des Spieles automatisch umgesetzt werden können. Der Ostfale liebt insbesondere das Umkehrspiel. Ballbesitzfußball ist hierzulande verpönt und wird als Gähnfußball bezeichnet. Dennoch ist er manchmal auch ein gutes Mittel, um den Gegner vom eigenen Strafraum wegzuhalten.
Kurzfristig sollten wird unser Spiel um einen Neuner erweitern, also uns so aufstellen, daß wir mit einem solchen spielen. Wir haben dazu fähige Spieler inner Mannschaft, doch die müßten entsprechend eingesetzt werden, das Spiel entsprechend verändert werden. Nur Mut!
Ich glaube, wir werden die Klasse halten. Es gibt genug Potential in der Mannschaft, auch mit nur einem Plan.
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