Die AfD stellt sich zur Zeit sehr praßlig an. Anders kann ich das nicht nennen. Praßlig. Für alle Nichtmitteldeutschen, das bedeutet soviel wie "unerfahren-dumm".
1. Praßligkeit: das Verhalten Höckes vor Gericht. - Ich gebe zu, daß mir entfallen war, daß die SA "Alles für Deutschland" zu einem ihrer Leitmotive erkoren hatte. Ich gehöre also zu den 99,9% aller Deutschen, die das nicht wußten. Mein Bruder wußte es. Es war ein Zufall. Irgendwann während seiner Lehre als Agromechaniker (so nannte man in der DDR die auszubildenden Bauern, weil die alle Traktor und Mähdrescher fahren können und diese Dinger auch selber reparieren mußten) zeigte ihm einer der Bauern stolz einen Dolch, auf den der Spruch eingestanzt worden war. Ein SA-Dolch seines Großvaters. Das wiederum hat sich meinem Bruder eingeprägt. Ich hatte andere Freunde. Die zeigten mir, wie man Mädchen aufreißt. Aber das ist eine andere Geschichte. Nun habe ich zwar Geschichte studiert, aber nicht die SA, zumal in meiner Familie auch kein SA-Mitglied war. Ein Großvater war in der SS (als Burschenschafter einer schlagenden Verbindung wurde er quasi Zwangsssmitglied), der andere hatte nur einen großen Mund und war in keiner Nazi-Organisation, der Bruder meiner Oma war beim Reichsbanner. Ja, meine Familie ist schon bizarr. Aber die Losung erscheint mir auch heute sehr sinnvoll. Ich bin Patriot genug, um alle meine Kräfte zum Wohle meiner Heimat einzusetzen. Alle. Zu meiner Heimat gehört auch meine Familie, gehören meine Freunde, gehören meine Nachbarn und die Auszubildenden, die mir anbefohlen sind. Warum also sollte ich diesen Spruch für menschenverachtend halten? Ah, ja, weil mal die bösen Leute von der SA ihn benutzt hatten. Achtung! Die gibt es nicht mehr. Seit achtzig Jahren. Wie lange soll das noch dauern, daß wir Heutigen uns vorschreiben lassen müssen, was wir denken, hoffen, sagen oder fühlen dürfen? Muß ich bei allem, was mein Hirn so produziert, zuerst einmal nachforschen, ob irgendwann mal einer so was sagte oder dachte? Und wenn es dann ein Böser ist, darf ich es dann nicht mehr tun, also denken, was er vielleicht, vielleicht auch nicht dachte? Das erinnert mich an diese Tabuisierung, wie sie bei primitiven Völkern eigen ist. Die glauben nämlich, daß, wenn sie ein böses Wort sagen, sich dieses auch in ihnen entäußert und ihre Seele frißt. Tabu. Oder an die Filmreihe "Harry Potter", als man dort immer "Du weißt schon wer" oder ähnliches sagte, wenn man den bösen, dunklen Lord namens Voldemort thematisierte. Wie gesagt, primitive Völker wie die Inselaffen glauben an die Macht des gesprochenen Wortes. Nun, ich als Möchtegernschriftsteller glaube keineswegs daran. Ich glaube vielmehr an die Wirkkraft des Gemeinten und weniger an die Verpackung. Und Höcke glaubt nun auch an die Form und nicht so sehr an das, dessen er beschuldigt wird. Würde er alles für Deutschland tun wollen, dann würde er zuerst einmal seine bürgerliche Fassade abbeizen. Diese bürgerliche Fassade, die kein böses Wort sagen will, weil die meisten Politiker doch tatsächlich zu glauben vorgeben, daß sie irgendeinem Schein, irgendeinem Akzidenz folgen müßten, um avisierte Wähler nicht zu verprellen. Die Oma, die da sagt: "Das ist ein Netter. Den wähle ich." Ist das alles für Deutschland? Wohl kaum. Das ist ja nicht mal ein Fliegenschiß. Das ist einfach nur schwach. - Daß das Gericht 13000 € Strafe ausspricht, ist natürlich ein Skandal. Wenn so etwas einreißt, kann sich keiner mehr sicher sein bei dem, was er sagt, weil ihm meist nachgewiesen werden kann, daß irgendwann mal ein Böser das gleiche sagte oder zumindest hätte gemeint haben können. Artikel 5 des GG ist mit diesem Urteil außer Kraft gesetzt, denn das, was diesen Artikel einschränkt, daß jemand verletzt worden wäre, trifft in Höckes Fall nicht zu.
2. In Münster gab es ein Urteil eines Richters, der da meinte, die AfD dürfe man "Verdachtsfall" nennen. Und was tun die AfD-Verantwortlichen? Sie scheißen sich ein. Sie betonen, partout bürgerlich und rechtschaffen zu sein. Mein Gott! Wollen sie die politischen Wechsel in Deutschland? Offenbar nur, wenn auch alle ihr zujubeln als einer bürgerlichen Partei. Sie wollen es mit konstruktiver Krtitik schaffen, durchs Aufzeigen eines anders Möglichen. Wie schwach! Ein guter Oppositler schert sich nicht um konstruktive Kritik und biedert sich nicht bei denen an, die doch der politische Gegner sind. Der arbeitet an seinem Programm, damit er für den Tag X Lösungen präsentieren kann. Der kümmert sich um ein Schattenkabinett und baut Netzwerke, damit der erwartbare Gegenwind der Arrivierten versickert, verklingt, verweht. Aber er fragt und bittet nicht ständig um einen Posten im Ausschuß X oder einen Präsidiumsplatz sonstwo, weil geschriebene oder ungeschriebene Regeln ihm das konzedierten. Wirkliche Opposition wird von den Mächtigen immer angegriffen und ausgesperrt. Da macht die BRD keine Ausnahme. Das ist beinahe überall auf der Welt so. Und wenn die AfD es besser machen will, dann macht sie es besser mit ihrer Opposition am Tag X und zahlt es ihr nicht mit gleicher Münze heim. Aber so, wie sie sich zur Zeit anstellt, wird es diesen Tag X wohl nie geben. Und wenn ich mir dieses traurige Schauspiel anschaue, dann kann man nur froh sein, daß dieser Tag X wohl nie kommen wird. Was machen die denn, wenn sie wirkliche Probleme lösen müssen?
1. Praßligkeit: das Verhalten Höckes vor Gericht. - Ich gebe zu, daß mir entfallen war, daß die SA "Alles für Deutschland" zu einem ihrer Leitmotive erkoren hatte. Ich gehöre also zu den 99,9% aller Deutschen, die das nicht wußten. Mein Bruder wußte es. Es war ein Zufall. Irgendwann während seiner Lehre als Agromechaniker (so nannte man in der DDR die auszubildenden Bauern, weil die alle Traktor und Mähdrescher fahren können und diese Dinger auch selber reparieren mußten) zeigte ihm einer der Bauern stolz einen Dolch, auf den der Spruch eingestanzt worden war. Ein SA-Dolch seines Großvaters. Das wiederum hat sich meinem Bruder eingeprägt. Ich hatte andere Freunde. Die zeigten mir, wie man Mädchen aufreißt. Aber das ist eine andere Geschichte. Nun habe ich zwar Geschichte studiert, aber nicht die SA, zumal in meiner Familie auch kein SA-Mitglied war. Ein Großvater war in der SS (als Burschenschafter einer schlagenden Verbindung wurde er quasi Zwangsssmitglied), der andere hatte nur einen großen Mund und war in keiner Nazi-Organisation, der Bruder meiner Oma war beim Reichsbanner. Ja, meine Familie ist schon bizarr. Aber die Losung erscheint mir auch heute sehr sinnvoll. Ich bin Patriot genug, um alle meine Kräfte zum Wohle meiner Heimat einzusetzen. Alle. Zu meiner Heimat gehört auch meine Familie, gehören meine Freunde, gehören meine Nachbarn und die Auszubildenden, die mir anbefohlen sind. Warum also sollte ich diesen Spruch für menschenverachtend halten? Ah, ja, weil mal die bösen Leute von der SA ihn benutzt hatten. Achtung! Die gibt es nicht mehr. Seit achtzig Jahren. Wie lange soll das noch dauern, daß wir Heutigen uns vorschreiben lassen müssen, was wir denken, hoffen, sagen oder fühlen dürfen? Muß ich bei allem, was mein Hirn so produziert, zuerst einmal nachforschen, ob irgendwann mal einer so was sagte oder dachte? Und wenn es dann ein Böser ist, darf ich es dann nicht mehr tun, also denken, was er vielleicht, vielleicht auch nicht dachte? Das erinnert mich an diese Tabuisierung, wie sie bei primitiven Völkern eigen ist. Die glauben nämlich, daß, wenn sie ein böses Wort sagen, sich dieses auch in ihnen entäußert und ihre Seele frißt. Tabu. Oder an die Filmreihe "Harry Potter", als man dort immer "Du weißt schon wer" oder ähnliches sagte, wenn man den bösen, dunklen Lord namens Voldemort thematisierte. Wie gesagt, primitive Völker wie die Inselaffen glauben an die Macht des gesprochenen Wortes. Nun, ich als Möchtegernschriftsteller glaube keineswegs daran. Ich glaube vielmehr an die Wirkkraft des Gemeinten und weniger an die Verpackung. Und Höcke glaubt nun auch an die Form und nicht so sehr an das, dessen er beschuldigt wird. Würde er alles für Deutschland tun wollen, dann würde er zuerst einmal seine bürgerliche Fassade abbeizen. Diese bürgerliche Fassade, die kein böses Wort sagen will, weil die meisten Politiker doch tatsächlich zu glauben vorgeben, daß sie irgendeinem Schein, irgendeinem Akzidenz folgen müßten, um avisierte Wähler nicht zu verprellen. Die Oma, die da sagt: "Das ist ein Netter. Den wähle ich." Ist das alles für Deutschland? Wohl kaum. Das ist ja nicht mal ein Fliegenschiß. Das ist einfach nur schwach. - Daß das Gericht 13000 € Strafe ausspricht, ist natürlich ein Skandal. Wenn so etwas einreißt, kann sich keiner mehr sicher sein bei dem, was er sagt, weil ihm meist nachgewiesen werden kann, daß irgendwann mal ein Böser das gleiche sagte oder zumindest hätte gemeint haben können. Artikel 5 des GG ist mit diesem Urteil außer Kraft gesetzt, denn das, was diesen Artikel einschränkt, daß jemand verletzt worden wäre, trifft in Höckes Fall nicht zu.
2. In Münster gab es ein Urteil eines Richters, der da meinte, die AfD dürfe man "Verdachtsfall" nennen. Und was tun die AfD-Verantwortlichen? Sie scheißen sich ein. Sie betonen, partout bürgerlich und rechtschaffen zu sein. Mein Gott! Wollen sie die politischen Wechsel in Deutschland? Offenbar nur, wenn auch alle ihr zujubeln als einer bürgerlichen Partei. Sie wollen es mit konstruktiver Krtitik schaffen, durchs Aufzeigen eines anders Möglichen. Wie schwach! Ein guter Oppositler schert sich nicht um konstruktive Kritik und biedert sich nicht bei denen an, die doch der politische Gegner sind. Der arbeitet an seinem Programm, damit er für den Tag X Lösungen präsentieren kann. Der kümmert sich um ein Schattenkabinett und baut Netzwerke, damit der erwartbare Gegenwind der Arrivierten versickert, verklingt, verweht. Aber er fragt und bittet nicht ständig um einen Posten im Ausschuß X oder einen Präsidiumsplatz sonstwo, weil geschriebene oder ungeschriebene Regeln ihm das konzedierten. Wirkliche Opposition wird von den Mächtigen immer angegriffen und ausgesperrt. Da macht die BRD keine Ausnahme. Das ist beinahe überall auf der Welt so. Und wenn die AfD es besser machen will, dann macht sie es besser mit ihrer Opposition am Tag X und zahlt es ihr nicht mit gleicher Münze heim. Aber so, wie sie sich zur Zeit anstellt, wird es diesen Tag X wohl nie geben. Und wenn ich mir dieses traurige Schauspiel anschaue, dann kann man nur froh sein, daß dieser Tag X wohl nie kommen wird. Was machen die denn, wenn sie wirkliche Probleme lösen müssen?
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