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  • #91
    Die AfD stellt sich zur Zeit sehr praßlig an. Anders kann ich das nicht nennen. Praßlig. Für alle Nichtmitteldeutschen, das bedeutet soviel wie "unerfahren-dumm".
    1. Praßligkeit: das Verhalten Höckes vor Gericht. - Ich gebe zu, daß mir entfallen war, daß die SA "Alles für Deutschland" zu einem ihrer Leitmotive erkoren hatte. Ich gehöre also zu den 99,9% aller Deutschen, die das nicht wußten. Mein Bruder wußte es. Es war ein Zufall. Irgendwann während seiner Lehre als Agromechaniker (so nannte man in der DDR die auszubildenden Bauern, weil die alle Traktor und Mähdrescher fahren können und diese Dinger auch selber reparieren mußten) zeigte ihm einer der Bauern stolz einen Dolch, auf den der Spruch eingestanzt worden war. Ein SA-Dolch seines Großvaters. Das wiederum hat sich meinem Bruder eingeprägt. Ich hatte andere Freunde. Die zeigten mir, wie man Mädchen aufreißt. Aber das ist eine andere Geschichte. Nun habe ich zwar Geschichte studiert, aber nicht die SA, zumal in meiner Familie auch kein SA-Mitglied war. Ein Großvater war in der SS (als Burschenschafter einer schlagenden Verbindung wurde er quasi Zwangsssmitglied), der andere hatte nur einen großen Mund und war in keiner Nazi-Organisation, der Bruder meiner Oma war beim Reichsbanner. Ja, meine Familie ist schon bizarr. Aber die Losung erscheint mir auch heute sehr sinnvoll. Ich bin Patriot genug, um alle meine Kräfte zum Wohle meiner Heimat einzusetzen. Alle. Zu meiner Heimat gehört auch meine Familie, gehören meine Freunde, gehören meine Nachbarn und die Auszubildenden, die mir anbefohlen sind. Warum also sollte ich diesen Spruch für menschenverachtend halten? Ah, ja, weil mal die bösen Leute von der SA ihn benutzt hatten. Achtung! Die gibt es nicht mehr. Seit achtzig Jahren. Wie lange soll das noch dauern, daß wir Heutigen uns vorschreiben lassen müssen, was wir denken, hoffen, sagen oder fühlen dürfen? Muß ich bei allem, was mein Hirn so produziert, zuerst einmal nachforschen, ob irgendwann mal einer so was sagte oder dachte? Und wenn es dann ein Böser ist, darf ich es dann nicht mehr tun, also denken, was er vielleicht, vielleicht auch nicht dachte? Das erinnert mich an diese Tabuisierung, wie sie bei primitiven Völkern eigen ist. Die glauben nämlich, daß, wenn sie ein böses Wort sagen, sich dieses auch in ihnen entäußert und ihre Seele frißt. Tabu. Oder an die Filmreihe "Harry Potter", als man dort immer "Du weißt schon wer" oder ähnliches sagte, wenn man den bösen, dunklen Lord namens Voldemort thematisierte. Wie gesagt, primitive Völker wie die Inselaffen glauben an die Macht des gesprochenen Wortes. Nun, ich als Möchtegernschriftsteller glaube keineswegs daran. Ich glaube vielmehr an die Wirkkraft des Gemeinten und weniger an die Verpackung. Und Höcke glaubt nun auch an die Form und nicht so sehr an das, dessen er beschuldigt wird. Würde er alles für Deutschland tun wollen, dann würde er zuerst einmal seine bürgerliche Fassade abbeizen. Diese bürgerliche Fassade, die kein böses Wort sagen will, weil die meisten Politiker doch tatsächlich zu glauben vorgeben, daß sie irgendeinem Schein, irgendeinem Akzidenz folgen müßten, um avisierte Wähler nicht zu verprellen. Die Oma, die da sagt: "Das ist ein Netter. Den wähle ich." Ist das alles für Deutschland? Wohl kaum. Das ist ja nicht mal ein Fliegenschiß. Das ist einfach nur schwach. - Daß das Gericht 13000 € Strafe ausspricht, ist natürlich ein Skandal. Wenn so etwas einreißt, kann sich keiner mehr sicher sein bei dem, was er sagt, weil ihm meist nachgewiesen werden kann, daß irgendwann mal ein Böser das gleiche sagte oder zumindest hätte gemeint haben können. Artikel 5 des GG ist mit diesem Urteil außer Kraft gesetzt, denn das, was diesen Artikel einschränkt, daß jemand verletzt worden wäre, trifft in Höckes Fall nicht zu.
    2. In Münster gab es ein Urteil eines Richters, der da meinte, die AfD dürfe man "Verdachtsfall" nennen. Und was tun die AfD-Verantwortlichen? Sie scheißen sich ein. Sie betonen, partout bürgerlich und rechtschaffen zu sein. Mein Gott! Wollen sie die politischen Wechsel in Deutschland? Offenbar nur, wenn auch alle ihr zujubeln als einer bürgerlichen Partei. Sie wollen es mit konstruktiver Krtitik schaffen, durchs Aufzeigen eines anders Möglichen. Wie schwach! Ein guter Oppositler schert sich nicht um konstruktive Kritik und biedert sich nicht bei denen an, die doch der politische Gegner sind. Der arbeitet an seinem Programm, damit er für den Tag X Lösungen präsentieren kann. Der kümmert sich um ein Schattenkabinett und baut Netzwerke, damit der erwartbare Gegenwind der Arrivierten versickert, verklingt, verweht. Aber er fragt und bittet nicht ständig um einen Posten im Ausschuß X oder einen Präsidiumsplatz sonstwo, weil geschriebene oder ungeschriebene Regeln ihm das konzedierten. Wirkliche Opposition wird von den Mächtigen immer angegriffen und ausgesperrt. Da macht die BRD keine Ausnahme. Das ist beinahe überall auf der Welt so. Und wenn die AfD es besser machen will, dann macht sie es besser mit ihrer Opposition am Tag X und zahlt es ihr nicht mit gleicher Münze heim. Aber so, wie sie sich zur Zeit anstellt, wird es diesen Tag X wohl nie geben. Und wenn ich mir dieses traurige Schauspiel anschaue, dann kann man nur froh sein, daß dieser Tag X wohl nie kommen wird. Was machen die denn, wenn sie wirkliche Probleme lösen müssen?

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    • #92
      Für den Ösi mutet nicht nur die Hexenverfolgung der AfD durch Politik, Exekutive und Medien etwas skuril an, sondern der öffentliche Diskurs - sagt man so? - generell. Der Flut an seltsamen Vorfällen, Vorschlägen, Gesetzesbeschlüssen, Debatten in Medien und Parlamenten kann ich kaum mehr folgen. Es gibt scheint's nur noch 2 Lager. Hier die Guten, da die Bösen. Das ist bedenklich. Für mich ist die AfD ein Sammelsurium unterschiedlichster Leute mit unterschiedlichsten Motiven, die im Grund nur eines verbindet: der Frust, die Wut über die Entwicklung in Deutschland, über den Zustand des Landes, über die Richtung in die es geht. Bei der Migration, bei der gesellschaftlichen Neuordnung (Gendern, Identitätspolitik), bei Energiewende, Klimaschutz etc. etc.

      So weit nicht neu. Wenn ich vergleiche, wie das hierzulande läuft, dann gibt es da einen gravierenden Unterschied: die rechts- und verbalradikale FPÖ führt in allen Meinungsumfragen, sitzt in Landesparlamenten und Gemeindestuben verbreitet in Regierungsfunktion, meist in Koalition mit der ÖVP. Ihr demagogischer Führer Kickl ist um einiges radikaler in seiner Wortwahl und bei der Verfolgung seiner politischen Ziele als ein Höcke. Gegen Kickl ist Höcke ein Anstandswauwau. Von den vielfältigen Verbidungen der FPÖ in alle Institutionen und Machtzentren hinein ganz zu schweigen.

      Nach grünen oder linken Maßstäben der BRD sind wir hier schon längst eine faschistische, autoritäre Diktatur. Doch kein Verfassungschutz beobachtet die FPÖ, kein geheucheltes Nein eines ÖVP Politikers wird die Partei dran hindern mit der FPÖ nach der Wahl eine Regierung zu bilden. Allen schlechten Erfahrungen zum Trotz. Die nächsten Wahlen werden es zeigen.

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      • #93
        Unser Staat ist nicht mehr Herr der Lage und macht jetzt dafür die AfD zum Sündenbock - die einzige parlamentarische Partei (außer inzwischen noch BSW) die bisher weder im Bund noch in den Ländern regierte oder mit regiert. Also wenn eine Partei keine Schuld trägt, dann die AfD - alle anderen haben dieses Chaos mit verursacht. In Leipzig gehen am hellen Tag und auf offener Straße Clan-Mitglieder mit Macheten aufeinander los...fast zeitgleich das gleiche in Essen...bei einem Kreisligaspiel. Kein Streifenpolizist wird sich da einmischen - man fordert eine Hundertschaft an - und bis die da ist...sind die Protagonisten längst wieder verschwunden. Da redet man seitens der Etablierten und Medien natürlich lieber über die AfD...als über Probleme...von denen man weiß, dass man sie nicht mehr in den Griff bekommen wird. Deutschland kann man getrost abhaken - die BRD ist bereits Vergangenheit...sie weiß es nur noch nicht. Die Russen werden dafür sorgen, dass sich 20-30 Millionen Ukrainer auf den Weg nach Westeuropa machen - spätestens dann wird unser Ende amtlich werden.

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        • #94
          In Magdeburg ist gestern ein Mann Anfang 30 verstorben, der von drei Jugendlichen (14-16) überfallen worden war. Genau diese Umstände führen dazu, dass sich immer mehr Menschen von den etablierten Parteien abwenden. Tja, und dann gibt es in DE - dank der demokratiefeindlichen 5%-Hürde - nur eine Partei, der sie sich zuwenden können. Der Zulauf der AfD ist nur ein Stimmungsbarometer der Bevölkerung, ein Indiz für die Unzufriedenheit mit der Politik der vergangenen Jahrzehnte.

          Aber auch ich habe die BRD und Deutschland (da besteht ein konkreter Unterschied) inzwischen abgeschrieben. Deutschland ist verloren! Spätestens als sie dem Volk unseren Vorzeige-Nazi, den Arier Naidoo wie ich ihn nur noch nenne, erfolgreich als Rechtsradikalen verkauft haben. Ich weiß noch, wie ich laut lachen mußte, als ich das zum ersten mal hörte/sah. „Klar, ausgerechnet den Naidoo, den Multikulti-Mulatten, das Paradebeispiel für den ‚Klassenfeind‘ jedes ‚anständigen‘ Rechtsradikalen - für wie blöd halten die uns eigentlich?“. Ich war mir sicher, dass das der entscheidende Fehler war, der das Lügengerüst der Eliten zum Einsturz bringen würde! „Das kaufen Euch die Deutschen niemals ab“. Inzwischen weiß ich, auch dank dieses Vorfalls und auch der Corona-Plandemie, dass sich der dumme Deutsche alles aufschwatzen läßt, wenn er dann nur weiter sein Dschungel-Camp (das mit Assis im Urwald oder das mit Politikern in Talkshows) schauen darf.

          Rest in Peace, Deutscheland. Ich glaube nicht mehr an eine Wende. Selbst wenn die AfD es irgendwann an die Macht schaffen und sogar (gute) Lösungen haben sollte (sie hat auf jeden Fall bessere als die Etablierten, alleine DAS sollte schon Argument genug sein, sie zu wählen, wenn man seine Heimat liebt) - sie werden dermaßen viel Gegenwind bekommen, dass sie sie nicht umsetzen können. Sie werden dann nach einer Legislative wieder abgewählt werden, die „Alten“ kommen zurück und können es dann mit uns treiben, wie sie wollen. Es gibt dann ja keine Opposition mehr - die AfD hat ja bewiesen, dass sie es auch nur nicht kann. Und das wird dann all denen einleuchten, die an den Arier Naidoo glauben… ??‍♂️?

          Nachtrag: ich wäre ja eigentlich der klassische Freie Wähler, aber das Risiko, meine Stimme dank 5%-Hürde in die Tonne zu kloppen, ist mir dann doch zu groß. Darum wird es wohl die AfD werden ?‍♂️?

          mich würde ja mal brennend interesseiren, wie eine bundestagswahl ohne 5%-Hürde ausgehen würde ?

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          • #95
            Der Sarrazin sagte neulich...dass alles noch viel schlimmer gekommen ist...als das...das er es in seinen Büchern ankündigte. Ich selbst hatte ja auch...u.a. hier...vor zehn Jahren meine Voraussagen gemacht ( steigende Kriminalität, Wohnungsnot, leere Sozialkassen und ein am Boden liegendes Gesundheitssystem). Das alles hat sich so erfüllt...aber es ist noch viel schlimmer gekommen. Und da frage ich jetzt mal ganz allgemein...was hat das mit der AfD zu tun? Es werden Ursache und Wirkung vertauscht. Wir haben nicht all die Probleme...weil es die AfD gibt...sondern wir haben die AfD, weil der Staat diese Probleme nicht angeht...bzw. weil es die Etablierten so weit haben kommen lassen.

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            • #96
              Als Historiker kann ich die letzten deprimierenden Bemerkungen nicht teilen. Abgesehen davon ist es mir zur Zeit eine wahre Lust, den Frühling zu genießen. Die AfD hat für mich abgewirtschaftet. Ich halte die letzten Ereignisse, so konstruiert sie vom Establishment auch gewesen sein mögen, doch letztlich in Hinsicht auf die avisierten Ziele für gelungen, denn die AfD reagierte schwach und zeigte damit, wie wenig resistent udn damit regierungstauglich sie ist. Da habe ich doch eher den Eindruck, daß da mancher seinen Arsch in Sicherheit bringen will statt auf Angriff zu gehen. So sieht es aus, also mancher in der AfD froh darüber ist, ihm unliebsame Nebenbuhler im politischen Positionskampf ausgeschaltet zu sehen. Loyalität und Treue zueinander sehen jedenfalls anders aus. Am Ende sind das eben auch nur Karrieristen und keineswegs an Deutschland interessierte Ehrenleute, wie sie immer behaupten. Aber das paßt ja zu meiner Analyse der Partei als einer nationalistischen Selektivinteressenwahrnehmerin.

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              • #97
                Am Ende sind das eben auch nur Karrieristen und keineswegs an Deutschland interessierte Ehrenleute, wie sie immer behaupten.​
                So isses ....

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                • #98
                  Zitat von aerolith Beitrag anzeigen
                  Als Historiker kann ich die letzten deprimierenden Bemerkungen nicht teilen. Abgesehen davon ist es mir zur Zeit eine wahre Lust, den Frühling zu genießen. Die AfD hat für mich abgewirtschaftet. Ich halte die letzten Ereignisse, so konstruiert sie vom Establishment auch gewesen sein mögen, doch letztlich in Hinsicht auf die avisierten Ziele für gelungen, denn die AfD reagierte schwach und zeigte damit, wie wenig resistent udn damit regierungstauglich sie ist.
                  Naja, ehrlich gesagt bewerte ich die Regierungstauglichkeit einer Partei weniger danach, wie sie mit haltlosen Beschuldigungen umgeht, als vielmehr danach, wie wie mit realen Problemen umgeht und ob sie diese im Sinne des Landes und des Volkes trifft.

                  für mich war wählen immer so ein bißchen wie eine Entscheidung zwischen Pest und Cholera. Jetzt ist Schnupfen als Option dazugekommen. Das ist mir definitiv das geringere Übel ?‍♂️

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                  • #99
                    Die Regierungsuntauglichkeit der AfD ist eine reine Vermutung...während die Etablierten ihre Regierungsuntauglichkeit bereits nachgewiesen haben. Wohl die wenigsten AfD-Wähler lieben diese Partei...sie sehen dort lediglich die größte Chance, den Etablierten einen Denkzettel verpassen zu können .Für andere wiederum ist das Migrationsproblem so vorrangig und dominant, dass sie dazu bereit wären vieles andere in Kauf zu nehmen, sollte die AfD dieses Problem beseitigen können...oder wenigstens ernsthaft angehen. Ein "weiter so" ist keine Option, darf keine Option sein...also muss sich etwas "radikal" ändern. Und wer wäre dafür besser geeignet...als die Radikalen?!

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                    • Der Krah tut wirklich alles, um die Weichgespülten in seiner Partei (wahrscheinlich meist Wessiehs), die sich eine bürgerliche Fassade aufgebaut haben, aus der Partei zu eliminieren. Die springen nun im Karree ob seiner Aussage, daß in der SS nicht alle Verbrecher gewesen. Klarerweise waren nicht alle Verbrecher. Aber das ist im politischen Diskurs egal, ob da einer was Wahres sagt. Es gilt, gesellschaftliche Paradigma nicht zu verletzen. Krah macht das mit Wonne. Damit fegt er alle Weichgespülten aus seiner eigenen Partei, macht die aber nun koalitionsunfähig für andere Heuchelparteien wie die französischen Nazis um LePen. Dabei ist das wieder so eine Allerweltsweisheit, was er sagte. In keiner Organisation gibt es keine Verbrecher. In keiner Organisation gibt es nur Verbrecher.
                      Die nächste Sau, die durchs Dorf getrieben wird.

                      Zur SS: Eine Organisation, die in ihrem Grundsatz rassistisch ist, kann nicht moralisch handeln, jedenfalls nicht nach dem kategorischen Imperativ. Sie mißt Menschen anhand einer akzidentiellen Eigenschaft, die sie zu einer substantiellen erklärt, anhand ihrer Rassenzugehörigkeit. Damit ist gerade in Kriegszeiten ein struktureller Verstoß gegen humanistische Grundsätze gegeben. Der homo ssiens muß also unmoralisch handeln. DAs kann man auch verbrecherisch nennen, weil er den Boden allgemein errungener Humanität verlassen hat, als er sich zur SS bekannte. Das will ich nun auch nicht weiter vertiefen.

                      Krah hat die Ausnahmen betonen wollen. Vielleicht. Vielleicht auch nicht. In Zeiten des Wahlkampfs kommt es aber auf Spitzfindigkeiten nicht an. Der politische Gegner wird ihm nun zurecht vorwerfen können, daß er die SS verteidigt. Damit reiht sich sein Verhalten in eine endlos scheinende Reihe von Praßligkeiten bei der AfD ein. Offenbar sind das keine Pannen mehr, sondern Zeichen von Regierungsunfähigkeit.

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                      • Die (Waffen-)SS war eine Einheit aus Freiwilligen aus über 40 Nationen. Wie kann so eine Einheit grundsätzlich rassistisch sein? ?

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                        • aerolith
                          aerolith kommentierte
                          Kommentar bearbeiten
                          Geht sehr wohl, wenn die einzelnen Freiwilligen dazu gebracht werden, die Rasse als Kernbegriff ihrer Weltanschauung zu begreifen und anderes diesem Begriff unterzuordnen.

                      • Das ist einfach erklärt: Die SS-Organisationen in anderen Ländern verstanden sich im Sinne der SS handelnd, die wiederum eine Art von ausführendes Organ des Nationalsozialismus war. Der Nationalsozialismus wiederum basiert auf Grundsätzen, die rassisch sind. So verstand der NS die Juden nicht als Religion, sondern als Rasse. Die europäischen Völker gehören laut NS meist zu den Ariern, vier davon nicht: Ungarn, Esten, Finnen und Basken. (ungarische, estnische und finnische SS-Abteilungen gab es trotzdem) Zudem schlossen die NS alle Nichtarier von der Möglichkeit aus, Deutscher sein zu können. Ausnahmen bildeten diejenigen, die im Ersten Weltkrieg aktiv auf deutscher Seite kämpften. Die verloren zwar ihre Staatsbürgerschaft, blieben aber geduldete Ausländer. Meist jedenfalls. Wer diesem Grundsatz folgen wollte, konnte sich in seinem Land bei der SS melden, dann bildete sich eine SS "Hintergrihhs" oder wie auch immer.
                        Diese Politik unterstützten etliche Europäer, die sich dann in jeweiligen SS-Unterorganisationen zusammenfinden durften. Deshalb gab es auch SS in der Ukraine oder in Weißrußland, sogar bei den Türken soll es SS-Organisierte gegeben haben. Bizarrerweise gab es auch eine nordafrikanische SS-Legion. Die Nazis hatten in ihrem Kampf gegen die Semiten offenbar verdrängt, daß Nordafrikaner auch oft Semiten sind. Aber nach Logik darf man bei einer Organisation auch nicht fragen, die den Rassismus zur Weltanschauung wählte...

                        Quelle

                        In einer anderen Quelle werden sämtliche Aussagen Hitlers zu verschiedenen Dingen, den NS betreffend, zusammengefaßt. Ich habe zwei einander widersprechende Äußerungen zum Sammelbegriff "Rasse" gefunden:

                        erstellt von Hitler, in Quelle 2:

                        Aussage 1: Das Ergebnis jeder Rassenkreuzung ist, ganz kurz gesagt, immer folgendes: a) Niedersenkung des Niveaus der höheren Rasse, b) körperlicher und geistiger Rückgang und damit der Beginn eines, wenn auch langsam, so doch sicher fortschreitenden Siechtums.

                        Aussage 2: Der nationalsozialistische Rassengedanke und die ihm zugrunde liegende Rassenerkenntnis führt nicht zu einer Geringschätzung oder Minderbewertung anderer Völker, sondern vielmehr zur Erkenntnis der gestellten Aufgabe, einer allein zweckmäßigen Lebensbewahrung und Lebensforterhaltung des eigenen Volkes.​
                        Aussage 1 bedeutet, daß es höhere und niedere Rassen gibt und daß diejenigen Menschen, die nun der Hybridisierung nach Hitler anheimgefallen sind, zu den niederen gehören, letztlich also als Schädlinge betrachtet werden. - Das nenne ich mal flott "rassistisch", denn aus dieser Nummer kömmt der "Schädling" nie wieder raus. Praktisch bedeutet das, daß jeder, der in seiner Ahnenreihe irgendwann mal einen Juden, Subsaharaer, Araber oder Indianer hatte, rassisch minderwertig ist. Wer aber will behaupten, daß er keinen Nichtarier in seiner Ahnenreihe hat? Bei einer normalen Bastardisierungsrate von 8% je Generation haben wir alle irgendwann einen Nichtarier dazwischen. Man muß nur weit genug zurückgehen und darf nicht verkennen, daß manche Frau ein Kind austrägt, zu dem sie den falschen Vater angibt; ich sage nur "durchziehende Händler, Schausteller oder Schauspieler, Volksfeste, Gelegenheiten..." Auch Hitler! Das ist ja das Unlogische an dieser Weltanschauung.

                        Aussage 2 klingt dagegen beinahe schon humanistisch. Beinahe! Der Humanist setzt den Willen, die Erziehung, das Studium und dergleichen vor eine Blutszusammensetzung oder Herkunft, streitet rassische Aspekte aber nicht ab, sie sind akzidentiell, nicht substantiell. Der Rassist dagegen glaubt, daß die Rasse diese Dinge entscheidend prägt, weswegen Schwarze schneller laufen können, Juden sprachlich begabter sind und Chinesen höhere Intelligenz bei mathematischen Fragen aufweisen... Das mit den superschnellen Schwarzen kann ich itzt nicht widerlegen, aber die beiden anderen Sachen schon: es gibt sicherlich haufenweise jüdische Schriftsteller, aber jüdische Dichter so gut wie gar nicht. Das Dichten selber ist etwas über das Rassische Hinausgreifendes, es berührt die Seele. Und die ist in jedem Menschen - mehr oder weniger - und wiegt 21 Gramm. ? Chinesische Mathematiker... Nun ja. Bis zu einem gewissen Punkt, sicherlich. Es gibt da erstaunliche Meßergebnisse bei PISA. Aber vergessen wir nicht, daß die großen Mathematiker nicht aus China kommen, sondern aus Griechenland und Deutschland.

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                        • Der am Wochenende stattfindende AfD-Parteitag wird, so denke ich, eine Großabrechnung werden:
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                          2. Abrechnung mit Chrupalla, der ständig versagt und seine kleinbürgerliche Ausstrahlung und mangelnde Intelligenz kaum noch kaschieren kann. Heute morgen beispielsweise wurde er im Moma gefragt, wie er's denn mit der DFB-Auswahl halte. Und Chrupalla sprang all denen in den Rücken, die lieber Deutsche spielen sehen wollen als diese zusammengewürfelte Multikultiauswahl. Er hätte doch auch sagen können: "Wer gemäß der Statuten spielberechtigt für die DFB-Auswahl ist, der soll auch spielen dürfen. Es sollen die besten elf Spieler spielen." Das wäre die rechtsstaatliche Antwort gewesen. Er hätte auch sagen können: "Wenn es nach mir ginge, würden elf Jungs aus der Oberlausitz auflaufen." Und auf die mögliche Entgegnung des Moderatoren, daß die kaum über die Vorrunde hinauskämen, hätte er parlieren können: "Na und! Aber sie wären mit Schaum vorm Mund untergegangen. Kämpfen bis tot. Das zeichnet uns aus." Außerdem hat er Krah über die Klinge springen lassen. Das werden ihm viele übel nehmen. Pragmatismus kömmt in der AfD schlecht an, jedenfalls bei der Basis.
                          3. Abrechnung auch mit Weidel, die immer noch zu sanft herüberkömmt und der man vorrechnen wird, daß die AfD aus der schlechten Ampelpolitik zu wenig Kapital schlägt. Müßte die AfD nicht bei wenigstens 25% stehen?
                          Andererseits ist es warm. Das bedeutet, daß man schnell fertigwerden will, also lange Programmdiskussionen unterbleiben, schließlich soll ja nur der Parteivorsitz geklärt werden. Mal sehen, was das wird.

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                          • Keine Abrechnungen, statt dessen Geschlossenheit. So kann man sich irren. - Wie langweilig!

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                            • Die ach so neutrale NZZ schickte einen Journalisten in die sächsische Provinz. Dieser neutrale Journalist sah eben das, was er sehen mußte. Er sah nicht viel. Die Schlußformel verwechselt Substanz mit Akzidenz. Es sind nicht die Veränderungen, die das Volk erzürnen, sondern die Gleichgültigkeit des Establishments und die Selbstherrlichkeit, mit der sie regiert, über die Köpfe der Regierten hinweg. In einer Demokratie sollte das aber nicht so sein. Das treibt die Leute zur AfD, die vorgibt, sich zu kümmern oder kümmern zu wollen, sofern sie politische Entscheidungen fällen darf. Und, ja, vieles von den Planungen der AfD ist eher links: das geplante Rentensystem, die geplante Friedenspolitik, die Autarkiebestrebungen in der Landwirtschaft, die Umverteilung von oben nach unten... einiges ist liberal oder libertär: die Politik für den Mittelstand und das Handwerk, die auf Ausgleich zielende Außenpolitik, die Berufung aufs Eigene zuungunsten der Menschheit, einige ichzentrierte Affekte... und einiges ist konservativ: die Versteifung auf Besitzstandswahrung, eine gesinnungsmilitaristische Andeutungen, die Betonung des Überkommenden gegenüber dem Künftigen, die geplante Familienpolitik...

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