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  • Mario Morgenroth (a.d.)
    antwortet
    Wir reden aneinander vorbei. Es geht nicht um die Unterscheidung von Meinung und Bericht und wie klar hier eine Trennung kenntlich gemacht wird...sondern darum, dass die Euro 600TSD womöglich Meinung und Bericht beeinflusst haben könnten. Und man müsste auch gar nicht im Konjunktiv reden...denn selbstverständlich wurde er dadurch in seiner Meinung beeinflusst. Stelle dir mal vor dein Chef, den Du ansonsten nicht so toll findest, genehmigt dir aus heiterem Himmel eine Gehaltserhöhung von 30%...und das rückwirkend für zwei Jahre - und dann stelle dir vor Du müsstest 1 Woche später diesen Vorgesetzen bewerten. Natürlich nimmt das Einfluss. Nur mal so am Rande: die meisten Journalisten verdienen gar nicht so viel Geld...oft gerade mal nur die Hälfte von dem, das die IT'ler ihres Medienhauses verdienen - vorausgesetzt sie sind überhaupt fest unter Vertrag - viele sind lediglich freie Mitarbeiter. Da sind dann 600TSD Euro sehr sehr viel Geld.

    "Man beißt nicht die Hand, die einen füttert"

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  • eulenspiegel
    antwortet
    Nun, es ist doch piepegal, in wessen Auftrag oder nicht er schrieb. Solange klar unterscheidbar ist, was Meinung und was Tatsachenbericht, was Kommentar und was sachliche Information ist, wer dafür bezahlt, solange alles nullo problemo. Der NDR kann ihn ja rausschmeissen, wenn er meint, dass der Mann sich nicht korrekt verhalten hat.

    Wo wird denn in den ÖR heute noch zwischen Meinung und Information unterschieden? Ich sag nur Lanz, Illner und Co.

    Was ich nicht goutiere, ist Gesinnungsjournalismus und -justiz. Wenn ein Journalist keine abweichende Meinung mehr haben kann oder gar dafür strafrechtllich verfolgt wird, dann ist Ende Gelände. Ich möchte die Freiheit haben, Putin zu 'verstehen' oder mit den Palästinensern zu sympathisieren, ohne dafür gerichtlich belangt zu werden. Wenn's so weiter geht, ist der Tag nicht fern.

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  • WirbelFCM
    antwortet
    Da hast Du allerdings Recht. Solange man dem Schreiber nicht in den Kopf schauen kann, ob diese Zahlung seine Meinung beeinflußt hat oder nicht, bleibt das fraglich.

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  • Mario Morgenroth (a.d.)
    antwortet
    Natürlich darf auch ein Journalist seine persönliche...seine freie Meinung äußern - aber genau das ist doch der Punkt...weil sich die Frage stellt, ob es denn überhaupt noch seine persönliche Meinung ist...oder nicht eher die Meinung Putins...wenn diese ihm 600TSD Euro wert war.

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  • WirbelFCM
    antwortet
    Sehe ich jetzt beides nicht als so dramatisch an, wenn er dabei klarstellt, dass das Buch seine persönliche Einschätzung/Meinung ist. Es ist ja oft so, dass Journalisten in Berichten für die Massenmedien nicht so frei sprechen können/dürfen (auch weil sie dort in erster Linie Informationen zu einem ganz bestimmten Thema liefern sollen und keine Meinungen) wie so wollen oder wie es das Thema erfordert. Da finde ich es legitim, dass jemand aus diesem Wissen eigene Schlüsse zieht und sich so eine Meinung bildet. Das darf man dann gerne persönlich als Buch, getrennt vom Verlag, veröffentlichen. Und wenn man das auch ordentlich trennt, ist da nix skandalös dran, finde ich.

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  • Mario Morgenroth (a.d.)
    antwortet
    1. In seinen Recherchen zu Putin arbeitete Seipel im Auftrag des NDR
    2. Seipel zitierte in Medienberichten (z.B. für die Zeit) aus seinen Büchern

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  • eulenspiegel
    antwortet
    Ja und? Darf ein Journalist kein Buch schreiben, das natürlich etwas anderes ist, als ein politischer Bericht in einer Zeitung, einem Informationsmedium? Es haben viele Journalisten Bücher geschrieben und es ist klar, dass sie darin ihre 'Meinung' darlegen und nicht als Berichterstatter auftreten. Natürlich hat sich der Mann wie ein Idiot verhalten - geschenkt.

    Wie ist es mit den vielen Politikerbiografien, die von Ghostwritern geschrieben wurden? Die Autoren machten das ja auch nicht umsonst. Es muß nur klar sein, wer hier über wen schreibt und ob es dafür Honorar/Gegenleistungen gab oder nicht.

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  • Mario Morgenroth (a.d.)
    antwortet
    Pressekodex Ziffer 15 Vergünstigungen

    Zitat

    Die Annahme von Vorteilen jeder Art, die geeignet sein könnten, die Entscheidungsfreiheit von Verlag und Redaktion zu beeinträchtigen, sind mit dem Ansehen, der Unabhängigkeit und der Aufgabe der Presse unvereinbar. Wer sich für die Verbreitung oder Unterdrückung von Nachrichten bestechen lässt, handelt unehrenhaft und berufswidrig.

    Richtlinie 15.1 – Einladungen und Geschenke
    Schon der Anschein, die Entscheidungsfreiheit von Verlag und Redaktion könne beeinträchtigt werden, ist zu vermeiden. Journalisten nehmen daher keine Einladungen oder Geschenke an, deren Wert das im gesellschaftlichen Verkehr übliche und im Rahmen der beruflichen Tätigkeit notwendige Maß übersteigt.
    Die Annahme von Werbeartikeln oder sonstiger geringwertiger Gegenstände ist unbedenklich.

    Recherche und Berichterstattung dürfen durch die Annahme von Geschenken, Einladungen oder Rabatten nicht beeinflusst, behindert oder gar verhindert werden. Verlage und Journalisten bestehen darauf, dass Informationen unabhängig von der Annahme eines Geschenks oder einer Einladung gegeben werden.
    Wenn Journalisten über Pressereisen berichten, zu denen sie eingeladen wurden, machen sie diese Finanzierung kenntlich.​

    Zitat Ende

    Man könnte darüber hinaus auch noch die Ziffern 6+7 zitieren

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  • eulenspiegel
    antwortet
    Is schon klar. Natürlich hat sich der Mann dämllich verhalten, ob journalistisch unethisch, weiß ich nicht, weil ich das Buch nicht gelesen habe. Und ich werde es auch nicht lesen. Außerdem hat dieser Typ mit seiner 'Rechtfertigungsstrategie' - erst leugnen, dann zugeben - der Meute der Putinversteherjagdgesellschaft reichlich Munition geliefert. So weit, so blöd.

    Interessant sind dabei ja nur die doppelten Maßstäbe - oder die 'Heuchelei', wie Robert es nannte.

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  • Mario Morgenroth (a.d.)
    antwortet
    Ja. Aber ein Buch über Putin schreiben und sich dafür von Putin (wenn auch indirekt) bezahlen lassen...das geht gar nicht - und erst recht nicht...wenn man Journalist ist.

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  • eulenspiegel
    antwortet
    Ach, nochwas. Da wird grad ein von Putin 'gekaufter' Dzschournalist durchs deutsche Medien und TV-Colosseum getrieben und den Raubtieren zum Fraß vorgeworfen. Nach Precht und Krone-Schmalz und anderen zum Abschuß frei gegebenen Unbotmäßigen.

    Gegenfrage: (ein bissl whataboutism muß erlaubt sein) .... wieviele deutsche, österreichische, europäische, amerikanische, kurz der westllichen-freiheitlich-demokratisch, kürzer der guten Weltordnung verflichtete Lohnschreiber, Talkhanseln, Kommentarscheisser und PR-Berater-rinnen haben schon auf Yachten, 'Dienstreisen', in Hotelsuiten, auf Empfängen mit bescheidenem Buffett oder in diskreten Separees mit Damenbegleitung usw. usw. auf Kosten ihrer Auftrggeber sich's gut gehen lassen? Was kriegen die andauernd in Talkschauen herumsitzenden und -furzenden, ewig gleichen Gesichter außer mehr Bekanntheit, ihren Marktwert steigernder Publicity oder sonst was noch obendrauf (kostenlose An- und Abreise, Kost und Logis etc.)?

    Fast hätte ich mich jetzt verpflichtet gefühlt, anstandsschuldigst und sittenkonform zu versichern, dass ich natürlich zutiefst ablehne und verurteile, wenn ein Dzschournalist sich kaufen lässt. Erst recht nicht vom Putin! Aber ich fühle mich nicht dazu verpflichtet. Ätsch!​

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  • Mario Morgenroth (a.d.)
    antwortet
    Da stimme ich Dir gerne zu. Wie wir beide wissen...ist das nicht nur bei diesem Thema so - das ist inzwischen die deutsche Debattenkultur, dass es keine Debatten im eigentlichen Sinne (Streitgespräch) mehr geben darf. Mainstream oder Klappe halten.

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  • eulenspiegel
    antwortet
    Alles geschenkt. Ich maße mir auch nicht an, die Kriegsführung der Israelis zu kommentieren. Ich will nur einfach nicht akzeptieren, dass über die ganze Scheiße nicht offen geredet werden kann, dass jeder sofort als Antisemit beschimpft wird, der eine nachdenkliche, differenzierte Haltung einnimmt. Es ist für mich einfach inakzeptabel, dass der ganze Kontext des Konflikts ausgeblendet wird, als da sind die jahrelangen Schikanen der pal. Bevölkerung durch israelische Behörden, Landraub durch fanatische Siedler (Extremisten) usw.

    Wer das tut (siehe Czizek), wird sofort als Antisemit verunglimpft und damit mundtot gemacht. Das ist verrückt.

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  • Mario Morgenroth (a.d.)
    antwortet
    Keiner. Es gibt viele Menschen, die deine Meinung teilen - vermutlich sogar eine schweigende Mehrheit. Kinder sind immer unschuldige Opfer, egal in welchem Krieg. Ob das wirklich so viel zivile Opfer sind...wie da vermeldet wird, das darf man bezweifeln. Die Hamas-Kämpfer tragen keine Uniform...sondern Zivilkleidung - das ist Teil ihrer perfiden Strategie. Jedes unschuldige Opfer ist ein Opfer zu viel...da sind wir wohl alle einer Meinung...doch was wäre die Alternative zu der Vorgehensweise der Israelis? Die Amis haben in Afghanistan "nur" ein Dutzend Taliban-Kämpfer gejagt und jedes Jahr 10TSD zivile Opfer hinterlassen. Ein humaner Krieg ist nur der, der nicht geführt wird.

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  • eulenspiegel
    antwortet
    Inzwischen komm ich mir vor wie in einem unterirdischen Horrorfilm. Zum unverdienten Glück nur als unfreiwilliger Zuschauer und nicht selbst Betroffener.

    Dieser verdammte Krieg in und um Gaza, ja den meine ich. Und ja, ich erspar mir mal die 197 Vorausbeteuerungen, die nötig sind, um sich dazu zu äussern und nicht sofort als Antisemit diffamiert zu werden. Weil sie selbstverständlich sind. Aber mir drängen sich einige Fragen auf.

    Darf Israel als Vergeltung/Reaktion auf die Massaker der Hamas an Israelis ein Vielfaches an Opfern an der Zivilbevölkerung in Gaza in Kauf nehmen?
    Ist das noch ein verhältnismäßiger Krieg?
    Darf man Millionen Menschen einfach Wasser, Strom und Treibstoff abdrehen?
    Rechtfertigt ein Kampf gegen ein barbarisches, sich an keinerlei Recht und Humanität haltendes Terrorregime, dass ich auch alle Hemmungen fallen lasse?

    Dies und viel mehr geht mir durch den Kopf. Etwa die völlige Empathielosigkeit und totale Gleichgültigkeit vieler Leute, die sonst bei jedem Furz die Moralkeule schwingen, gegenüber der Gaza-Zivilbevölkerung. Achselzuckend wird nicht mal zur Kenntnis genommen, dass da tausende Kinder, Frauen und andere unbewaffnete Leute im Kampf gegen den Terror als Kollateralschäden hingenommen werden. Bin ich jetzt ein verdammter Antisemit, wenn mich das stört, aufregt?

    Ich komme inzwischen mir vor wie unter lauter Lemuren, die nur noch vorgestanzte Worthülsen nachplappern. Die jede Abweichung vom vorgezeichneten Sollsprech sofort mit Ächtung beantworten und ängstlich jeden Seitenblick vermeiden.

    Wer ist da jetzt verrückt???​

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