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Krieg in der Ukraine II (Vertiefungsordner, Hintergründe, Aussichten)

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  • #46
    Die SPD verläßt ihre traditionelle Ost-Politik zugunsten der MIK-Falken aus USA. Der außenpolitische Sprecher der Partei im Reichstag, Roth, will eine Sicherheitsarchitektur in Europa gegen Rußland auf den Weg bringen. So spricht und denkt jemand, dem Frieden nur ein Mittel ist, um politische und wirtschaftliche Ziele durchzusetzen, der aber nicht begriffen, daß Frieden gleich nach Freiheit kömmt, wenn es um die Hierarchisierung von Gütern geht.
    Europa hört nicht am Nemec auf, sondern reicht bis zum Ural. Rußlands westlicher Teil gehört zu Europa. Eine Sicherheitsarchitektur errichtet sich nicht in ein paar Monaten, so etwas ist eine Grundsatzentscheidung für Jahrzehnte. NImmt man Rußland aus den Planungen und erklärt es sogar zum Feind, so verzichtet man nicht nur auf das, was Rußland auszeichnet, sondern begibt sich in gefährliches Fahrwasser.
    Der Vorschlag ist dennoch demokratisch, denn der Großteil der Deutschen will das auch. Im Osten sieht es eine Mehrheit nicht so, im Westen will es die übergroße Mehrheit, also den Krieg gegen Rußland. Das ist das Problem Europas, daß Deutschland zu weit nach Westen gerückt ist.

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    • #47
      Mal wieder eine lesenswerte Kolumne von Thomas Fischer über Afghanistan und die Ukraine.
      https://www.spiegel.de/kultur/afghan...c-821270877cfc
      Im August 2021 gab die Bundesregierung das Versprechen, die vom Tod bedrohten Menschen in Afghanistan zu retten, die für sie gearbeitet hatten. Die Versprechen wurden gebrochen.

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      • #48
        Würde mich interessieren, was Dir an diesem Artikel gefällt. Ich kann angesichts von fast 100000 Afghanen (bei etwa 5000 Helfern, die es hätte betreffen können), die nach dem Abzug der bundesdeutschen Armee in die BRD geholt worden sind, kaum erkennen, warum hier ein Versprechen gebrochen worden sein soll. Abgesehen davon war es grundsätzlich falsch, unsere Soldaten in diese Weltgegend zu schicken. Es wird auch nicht mit zweierlei Maß gemessen: Afghanistan ist nicht die Ukraine. Also, das war itzt mißverständlich. Afghanistan ist nicht die Ukraine, also gelten in Afghanistan andere Regeln als in der Ukraine, also muß es Ungleichbehandlung geben. Das ist das Problem der "Linken", daß sie glauben, man müsse jeden Menschen resp. jedes Land gleich behandeln. Das ist nicht nur der Anfang von Faschismus, weil er eigene Werte anderen überhilft, sondern letztlich ein völliges Verkennen historischer, religiöser und sozialer Tatbestände.
        Mich würde interessieren, wie sich Afghanistan im vergangenen Jahr entwickelte. Ist es sicherer geworden? Geht es den Leuten besser oder schlechter als vor Jahresfrist? Gibt es Unruhe und Bürgerkrieg?
        Aber das hier ist der Ukraine-Vertiefungsordner. Darum noch ein paar Worte zur Lage dort: Die Russen kommen im Donbaß weiter langsam voran, jede Woche etwa 300 km², wenn ich das richtig einschätze. Die großangekündigte ukrainische Offensive im Süden fiel wohl ins Wasser. Außer dem Beschuß einer (zivil genutzten) Brücke bei Cherson und winzigen Geländegewinnen am nördlichsten Punkt der Südukraine (wobei die Russen ihrerseits an anderer Stelle dieses Gebiets auch Gewinne erzielten) gibt es nichts Erwähnenswertes für die ukrainische Regierung. Doch, die Russen richten sich ein, werden diese Gebiete nicht zurückgeben, es sei denn, die anstehenden Referenden fallen gegen sie aus. Im Westen beeilt man sich, diese schon a priori als Betrug zu bezeichnen. Dabei könnte man doch international glaubhafte Beobachter und Kontrolleure in die betroffenen Gebiete schicken. Will man nicht, weil für den Westen zu befürchten ist, daß die Mehrzahl der Südukrainer nicht länger von Kiew aus regiert werden möchte.

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        • #49
          Verpflichtungen entstehen durch Einmischung. Deutschland war Kriegspartei in Afghanistan und hat gegenüber Ortskräften Zusagen abgegeben, die es nicht eingehalten hat. Dabei ist unerheblich, wie viele Afghanen Deutschland aufgenommen hat. Der entscheidende Punkt ist, dass Deutschland die Leute, denen es Zusagen machte, im Stich ließ.
          Andererseits hatten wir der Ukraine gegenüber keine Verpflichtungen. Und dennoch hat man hier einen auf moralisch dicke Hose gemacht und Sanktionen beschlossen, die Deutschland massiv Schaden. Deutschland, das von russischen Energielieferungen abhängig ist, war nie verpflichtet einen Wirtschaftskrieg gegen Russland zu führen. Aber es hat sich von Joe Biden in eine miserable Position bringen lassen.

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          • #50
            Roger Waters (Pink Floyd) in einem Interview mit CNN:

            erstellt von RW

            Jeder Kriegsbeginn hat eine Geschichte. Sie können sagen, der Krieg begann an jenem Tag, oder auch schon 2008. Es geht in diesem Krieg im Grundsatz um Aktion und Reaktion auf das Vorrücken der NATO bis zur russischen Grenze.“
            So mote I do.

            Ich verurteile immer noch den Angriff Putins. Es ist allerdings eine Eigenart westlicher Kriegsführung, daß sie nur dann aggrediert, wenn sie sich überlegen fühlt. Fühlt sie das nicht, bringt sie den Gegner in eine Position, aus der er nur den Angriff wählen kann, um seine politischen Ziele durchzusetzen. Raubkrieg bleibt Raubkrieg. Andererseits gibt es gute Gründe auf der separatistischen Seite, den haltlosen Zustand (2014-22) irgendwie zu beenden. Man darf nicht verrgessen, daß die ukrainische Zentralregierung schon sehr lange gegen die mehrheitsrussischen Gebiete Bürgerkrieg führt.
            Oskar Spengler entwickelte um 1918 die These von der Aktion, die vor der Reaktion liegt. Das tat er im Kontext der Relativitätstheorie. Ein erstaunlicher Purzelbaum, der aber vieles in der Weltgeschichte erklärt. Im Ukraine-Krieg feiert der Lebensraum-Gedanke traurige Urständ.

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            • #51
              Wie immer, wenn ich solch widersprüchlichen berichte höre gehe ich davon aus, dass es sich um eine inszenierte „false flag“-Operation von kriegstreibern handelt. Die haben vermutlich weder mit den russen noch ukrainern zu tun. Jedenfalls nicht offiziell. Die handeln auf eigene rechnung.

              es gibt ja die alte journalistenweisheit „wenn eine sache keinen sinn ergibt, folge dem geld“ oder im englischen original „whoes profit is it?“, also wer profitiert davon? Und schon stellt man fest, dass weder die russen noch die ukraine davon profitiert, wohl aber diejenigen, die von diesem krieg profitieren.

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              • #52
                Kubickis Vorschlag Nord-Stream 2 zu öffnen, stößt (noch) auf scharfe Kritik.

                https://www.n-tv.de/politik/Lindner-...e23535328.html
                Um die Chance auf mehr russisches Gas zu erhöhen, will FDP-Vize Kubicki Nord Stream 2 in Betrieb nehmen. Damit stößt er selbst in den eigenen Reihen auf deutliche Kritik. Der ukrainische Außenminister zieht einen Vergleich zu Drogensüchtigen.
                Ich denke, wenn das Gas knapp wird, wird die innerdeutsche Kritik schwächer werden.

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                • #53
                  Ich stelle mir gerade die Frage wie sich ein Supergau in dem umkämpften Kernkraftwerk auf den Krieg auswirken würde. Gäbe es mgl. einen Waffenstillstand um mit der Katastrophe umgehen zu können?
                  Wer hat das größere Interesse an einem Waffenstillstand: Ukraine oder Russland?

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                  • #54
                    Vergesst die Ukraine, Arktis ist jetzt angesagt. Ich hatte schon vor langer Zeit und erst neulich wieder angekündigt, dass im Nordpolarmeer bald die Post abgehen wird. Nun ist es wahr geworden, die Amis haben heute eine Warnung ausgesprochen, weil die Russen in der Arktis nun Hyperschallraketen stationiert haben - sie machen dort gewaltig mobil und besetzen die Nordroute...die 5TSD Kilometer kürzer ist...als die Südroute. Die Russen haben dort mehrere Militärbasen...sind dem Westen um Lichtjahre voraus. Die Amis haben das Spiel nun für eröffnet erklärt, aber es steht schon vor Spielbeginn 2:0 für Russland. Für mich war von Anfang an klar (hatte ich auch hier so geschrieben), dass die Ukraine für die Russen so eine Art Probelauf sein wird...um auszutesten...wie weit sie gehen können. Nun wissen sie, dass der Westen vor einem atomaren Schlagabtausch zurückschreckt - für Putin das Signal, um in der Arktis aufs Ganze gehen zu können.

                    Es mag etwas verrückt klingen, aber ich bin der felsenfesten Überzeugung, dass uns das bei einem Präsidenten Trump erspart geblieben wäre - denn so unberechenbar Trump für uns war...so unberechenbar war er auch für Putin. Es war ein Fehler von historischem Ausmaß, dass Biden eine direkte Kriegsbeteiligung seitens der Amis kategorisch ausschloss. Das hätte er intern...im Gespräch mit den Bündnispartnern so kommunizieren können...aber niemals offen und offiziell sagen dürfen. Für Putin war das eine Art Freibrief.

                    Ich frage mich...und das ernsthaft...ohne jeden Sarkasmus, aber aus einer großen Sorge heraus...was da im Westen für Pfeifen und Stümper am Werk sind?!? Vor einem Jahr diese Katastrophe in Kabul...nun das Totalversagen in der Agenda Ukraine. Und die schlimmste Niederlage, die in der Arktis...die steht dem Westen noch bevor. Da ist im ganzen Westen keine Figur zu finden...von der man sagen könnte sie wäre eine echte Führungspersönlichkeit. Jedes Land kocht da sein eigenes Süppchen. Von wegen Geschlossenheit...da lache ich mich tot.

                    a.d.

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                    • #55
                      Ich stimme dir zu, dass das mit trump nicht passiert wäre, muss aber deiner begründung widersprechen. Trump war sehr wohl berechenbar: er tat genau das, was er seinen wählern versprochen hatte: den kampf gegen das „Establishment“ und seinen häßlichen nebenschauplätzen (stichwort jeremy epstein & co). Er war auch für putin berechenbar, weil beide zusammengearbeitet haben und in gewisser weise sinnesgenossen waren. Darum mußte trump auch weg, weil er eine ernste gefahr für eben dieses establishment war. Und das mittel, um trump aus dem amt zu drängen, war das corona-virus. Der rest ist geschichte. Und gegenwart. Und unser aller zukunft ?‍♂️

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                      • #56
                        Wer gestern den Presseclub verfolgte...da sagte ein freier Journalist, dass keiner der unabhängigen Militärexperten...mit denen er sprach...der Ukraine eine Chance gibt...diesen Krieg zu gewinnen. Also etwas ganz anderes...als das, das wir täglich hören und lesen. Warum? Weil in den Medien nur die Experten zu Wort kommen, die der Regierung nahe stehen. und wenn ich lese "der Britische Geheimdienst sagt...", dann ist das für mich schon eine Art Running Gag. Der BG ist scheinbar so eine Art Pressesprecher...ein Propagandist des Westens...was diesen Krieg angeht. Diese Propaganda ist so offensichtlich...dass ich mich jedes Mal darüber wundere...wie viele Menschen das 1:1 glauben. Sind wir denn schon so verblödet?!? Einige Grünen sprachen vor Jahren davon...dass man die deutsche Gesellschaft austauschen muss. Ich hatte diese Grünen dafür gehasst, aber inzwischen bin ich wohl der gleichen Überzeugung.

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                        • #57
                          Gewinner, Verlierer des Krieges? Unsere Regierung möchte ja, daß die BRD an Kraft verliert und der bisherige Weg gegen einen neuen eingetauscht wird. Rußland und die USA werden die Sieger des Krieges sein, sind es schon jetzt. Die Ukraine wird an Staatsgebiet verlieren, zugleich aber gewinnen, wenn sie Nationalstaat und von den USA zu einem Mandanten gemodelt werden. Insofern wird Rußland auch etwas verlieren, nämlich an Status in der Region, auch wenn es sich 100000 km² holt und die Krim mit dem Mutterland verbindet. Entscheidend für meine Bewertung wird sein, ob die Russen der Ukraine die gesamte Schwarzmeerküste abjagen können, also auch Odessa "befreien".
                          Ich glaube nicht, daß unsere Regierung resp. bundesdeutsche Gesellschaft (im gleichen Tone schwingt auch die bundesösterreichische, was ich für sehr interessant halte) "verblödet" ist, wie mein Vorredner meint. Nein, ist sie nicht. Sie verfolgt die Ziele, die ein Teil der deutschen Gesellschaft schon seit wenigstens zweihundert Jahren verfolgt und besitzt antinomische Eigenschaften: Selbsthaß, Partikulatrismus bei gleichzeitigem Kosmopolitismus, strengster Nationalismus bei gleichzeitigem Weltbürgertum. Aus dieser Bestandheit heraus verfolgt sie letztlich die Schaffung eines Reiches in Europa unter eigener (ideologischer) Führung. Es ist eine ganz bizarre Mischung, die Deutschland seit jeher kennzeichnet, nicht nur, aber doch kennzeichnet. Zur Zeit haben diese Leute das Sagen. Das kann sich aber auch ändern. Wenn es sich ändert, wird es wieder mal von Mitteldeutschland aus geschehen. Wie immer.

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                          • #58
                            Muss da ergänzen: das deutsche volkmist verblödet (worden), die bundesregierung dagegen nicht: die war das schon immer ?‍♂️
                            letztendlich macht keine westliche Regierung mehr Politik, sie führt nur die befehle derjenigen aus, die die Politik machen. Sie sind im Grunde nur „Geschäftsführer“, die die Vorgaben ihrer Arbeitgeber, nämlich der Gesellschafter, ausführen, um das mal aufs Ökonomische umzumünzen.

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                            • #59
                              Die russische Armee tut sich schwer. An motiviertem Personal und Material mangelt es offenbar. Ob bis jetzt tatsächlich nur Schrottgerät aufgeboten wurde, kann ich nicht beurteilen. Tatsächlich scheint die Moral der Truppe am Boden zu liegen. Kein Wunder bei der Schlamperei, mangelndem Nachschub und menschenverachtender Zustände in der Truppe. Wie man so hört. Putin und seine Höflinge gehen nicht nur über die Leichen der Ukrainer, sondern auch des eigenen Personals. Mal sehen, was die im Winter machen werden.

                              Der sog. Gaskrieg ist eine Erfindung des Westens und Folge seiner Schizophrenie. Man kübelt Russland mit Sanktionen voll, kündigt den vollständigen Importstopp russ. Gases, Öls und Kohle an, muss diesen laufend aufschieben, schließt Russl. von SWIFT aus, liefert keine Technologie und anderes wichtiges Zeugs mehr an die Russen und wundert sich, ja beklagt jammervoll, dass die Russen mit dem Gashahn spielen. Böse Russen aber auch. Liefern einfach weniger Gas, obwohl wir noch welches brauchen. Sollen ja nur solange liefern, bis wir es nicht mehr brauchen, bis dahin aber prompt und verlässlich.

                              Irgendwie komisch, oder dämlich, oder perfide.

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                              • #60
                                Wir führen einen Wirtschaftskrieg gegen Russland. Dass die Spezialsanktionen nur einseitig geführt werden, hat wohl kaum ein westlicher Politiker geglaubt. Aber man hat sich trotzdem auf diese beispiellosen Beschränkungen eingelassen mit dem Ziel Russlands Wirtschaft zu ruinieren.
                                Zur Zeit ruiniert sich Gesamt-Europa. Nutznießer wird die USA sein. Und möglicherweise China. Aber da droht ja mit der Taiwan-Frage ein ähnliches Szenario.

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