Die Wohnungsnot ist das Resultat von Nachfrage deutlich > als Angebot. In den letzten 10 Jahren sind 3 Millionen Menschen zu uns gekommen, mit denen vorher niemand rechnete - aber als dann klar war, dass sie kommen...rechnete die Politik nicht damit, dass die auch Wohnraum brauchen. Das hat mit irgendwelchen Systemen tatsächlich nichts zu tun, das ist einfach "nur" kollektives Politversagen.
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Die LINKE (II)
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Der Markt regelt nicht alles. Basale Grundbedürfnisse wie Wasser-, Gesundheits-, Energieversorgung, öffentl. Verkehr, Bildung, Pflege, Sicherheit u. dgl. müssen ganz oder überwiegend in öffentlicher und damit politischer Verantwortung und Kontrolle liegen. Was nicht ausschließt, dass Politik und Verwaltung nicht auch Fehler machen.
Am Markt kann nur teilhaben, wer genug Geld hat. Wer keins oder zuwenig hat, bleibt vom Markt ausgeschlossen. Also muß diesen Leuten geholfen werden, brauchen sie Unterstützung. Ziel muß sein, dass sich so viele wie möglich selbst versorgen können und zum Gemeinwohl was beitragen für jene, die das nicht können. Nenne es demokratischen Sozialismus oder soziale Demokratie, mir egal.
Überall dort, wo man Wasserversorgung, Energievesorgung, Gesundheitswesen etc. dem Markt überlassen hat, ging das dramatisch ins Auge (F, GB, in USA sowieso Dauerzustand). Dort dürfen die Steuerzahler dann die Kosten für die Instandsetzung der durch die Privaten herunter gewurtschafteten Infrastruktur bezahlen. Ich denke, dass eine soziale Marktwirtschaft (copyright L. Erhardt) so ziemlich den besten Kompromiss zwischen Kapitalismus und Sozialismus darstellt. Reagan, Thatcher und Co. haben das Rad leider wieder zurückgedreht.
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Mein Beispiel mit den Wohnungen zeigt ja auch, dass der Markt eben nicht alles regelt, regeln kann...wenn die Politik die falschen Rahmenbedingungen setzt. Da ist z.B. der Facharbeitermangel, der auf eine falsche Bildungs -und Einwanderungspolitik zurückzuführen ist. Hinzu kommen die hohen Zinsen, die nur bedingt einer falschen Politik zuzuschreiben sind. Ein weiterer und wesentlicher Faktor ist die Bürokratie in unserem Land...ebenso das Resultat einer falschen Politik. Wenn du in Deutschland bauen möchtest, dann werden dir erst mal tausend Steine in den Weg gelegt. Dann gibt es auch noch die weichen Faktoren...wie z.B. die allgemeine Stimmung im Land, die die Konjunktur positiv oder wie derzeit negativ beeinflussen können.
Das, das Du ansprichst. marode Infrastruktur usw....das liegt überwiegend im Verantwortungsbereich des Staates, der Politik...das hat weniger mit dem Markt selbst zu tun.
Unsere Unternehmen bezahlen weltweit mit die höchsten Steuern, aber ständig wird darüber geredet (Ampel) sie noch höher besteuern zu wollen...wenn z.B. von der Erbschaftssteuer für Unternehmer gesprochen wird. Darunter würden vor allem die mittelständischen Unternehmen enorm leiden - und die sind das Rückgrat (70% aller Arbeitsplätze) unserer Wirtschaft. Diese Unternehmen haben meist nicht so viel flüssiges Geld, wie alle immer meinen. Ihre Vermögen ist gebunden (Maschinen, Grundstücke, usw...). Wir können doch ganz aktuell anhand des Beispiels Trump hautnah miterleben, dass selbst ein mehrfacher Milliardär Probleme hat 100 Millionen Dollar flüssig zu machen.
Es wird die Tage viel von "Gerechtigkeit" gesprochen...aber worum geht es dabei? Geht es um eine gerechte Verteilung von Geld und Gütern, oder geht es um die gefühlte Gerechtigkeit. Die Welt ist nicht gerecht...und schon gar nicht die des Menschen. Stelle dir eine Mutter mit drei Kindern vor - eine Mutter, die keine Gefühle schenken kann...weil sie selbst keine empfindet. Sie wird alle drei Kinder gleich behandeln...und dennoch werden sich alle drei ungerecht behandelt fühlen...weil sie glauben ein Recht auf Liebe und Fürsorge zu haben.
Eine über zwei Jahrzehnte falsche Politik lässt sich nicht innerhalb von Monaten oder wenigen Jahren korrigieren. Wir haben gute Jahre hinter...und schwere Jahre vor uns. Deutschland wird nie wieder das Land sein können, das es mal war. Als Land ohne Bodenschätze war unser Kapital das Vertrauen der Anderen in unsere Stärke, in unsere Zuverlässigkeit, Qualitätsarbeit und Verbindlichkeit. Dieses Vertrauen hat gelitten. Inzwischen sehen unsere Nachbarn in uns ein Sicherheitsrisiko.
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was hier jetzt in den letzten beiträgen über die wohnungsnot geschrieben wurde, kann ich mal kurz kommentieren: ziemlich verfehlte einschätzungen. in der gesamten republik haben in den letzten jahrzehnten kommunen absichtlich den markt durch stilllegungen, fallengelassene sanierungen und abriss den wohnungsmarkt künstlich verknappt, um den mietspiegel künstlich hoch zu halten. die gründe dafür sind erschreckend und zynisch. links ist das sicher nicht. eher rechts; verantwortlich dafür häufig rot-grüne
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Die LINKE hat begriffen, daß sie etwas ändern muß. Das Problem, dem sie sich stellen muß, aber wohl nicht stellen kann: der pseudolinke 68er Geist der westdeutschen Linken, der sich in zahlreichen Netzwerken innert der LINKEn wie ein Geschwür ausbreitete und mit dem die klassischen linken Positionen unvereinbar sind: Arbeitsethos, kleinbürgerliches Familienglück und zugleich eine Art von Gerechtigkeitssinn für die Mitmenschen. Die westdeutsche Linke dagegen ist machtbesessen, stammt meist aus einem bürgerlichen Milieu, von dem sie sich abgrenzen will und deswegen zahlreiche Studienabbrecher aka Langzeitstudenten, sogenannte verkrachte Existenzen oder schlichtweg gewerkschaftliche Netzwerkeleien bevorzugt. Das ist mit dem klassischen Arbeitskampf nicht vergleichbar, nicht mit der alten SED, nicht mit progressiven Linken, die realitätsbezogen in der Welt stehen und ihren Jammer selber erlitten haben.
Der Abgang Sahra Wagenknechts aus dieser LINKEn war zwangsläufig.
Wenn die LINKE es schaffen sollte, sich von den 0,5%-Salonlinken der BRD zu verabschieden, dann hätte sie eine Chance. Das wird aber nicht passieren. Die Wisslers, Schirdewans oder Ramelows reüssieren in der LINKEn, manche sind ja sogar sympathisch, aber das ändert nichts daran, daß ihre Politik oder ihre geplante Politik schlecht fürs Land ist oder wäre. Das wissen die Wähler, also wählen sie sie nicht. Gysi, ein kluger Mann, bleibt wohl nur aufgrund seiner Vita bei der LINKEn, ist aber als Politiker im Amt politisch verbrannt; man erinnere sich an seine Zeit als Senator in Bärlin!
So ist der Ruf des ostfälischen LINKEn von Angerer ein hilfloser Versuch, die Partei neu zu sortieren. Aber wie sollte das geschehen? Die Salonlinken haben das Sagen und werden nicht zurücktreten. Es fehlt der LINKEn der Mut, ihre systemimmanenten Fehler überhaupt analysieren zu wollen. Das würde nämlich bedeuten, daß die westdeutschen Linken, die damals mit mit der PDS zusammengingen, nun aus der Partei entfernt werden müßten. Das wird nicht geschehen.
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Schöner Text in der jw vom 6.9. über das Wesen von "links" und "rechts", v.a. deshalb, weil hier etliches durcheinander geraten ist, was aber typisch für die Salonlinken von heute ist, die lieber in Scheinwelten wesen, als sich der Wirklichkeit zu stellen. Ist ja auch viel bequemer, den politischen Gegner klischeeisiert zu betrachten, als sich ihm ehrlich zu stellen. Zuerst die Fakten:- Mindestlohn schafft soziale Sicherheit;
- Vermögenssteuer schafft Investitionsmöglichkeiten;
- Bürgerversicherung schafft soziale Sicherheit;
- Aufrüstung schafft Krieg;
- Wehrpflicht schürt Kriegsbereitschaft;
- Gazakrieg wird von der AfD begrüßt...
erstellt von Karl K.:
Mindestlohn schafft keine Sicherheit, sondern verhindert eine freie Entfaltung der Löhne. Mindestlohn ist arbeitsproduktivitätsfeindlich und schafft eine Scheinsicherheit, bremst Engagement aus. Die Lohnstruktur in der BRD ist sehr schlecht, v.a. klafft die Schere zwischen unqualifizierter und hochqualifizierter Arbeit nicht weit genug auseinander, dafür aber die zwischen Management und Mitarbeitern im mittleren Sektor. Kurz gesagt: Mindestlohndiskussionen lösen nicht unser Dienstleistungsproblem, nicht unser Facharbeiterproblem, nicht unser Problem mit Fachkräften. Eine solche Diskussion schadet eher den Leuten im heutigen Niedriglohnsektor, im weiteren den Gewerbetreibenden mit weniger als 100 Angestellten und nützt weiters den wenigen Hochbezahlten.
Die Einführung oder Forcierung einer Vermögenssteuer ist kontraproduktiv. Was würde geschehen? Klarerweise Kapitalflucht. Das eingezogene Geld wäre zwar ein warmer Regen für zahlreiche notwendige Investitionen im öffentlichen Sektor, aber dies wäre nur einmalig möglich, weil die BRD dann von einer Kapitalflucht gekennzeichnet wäre, auch würden kaum ausländische Investoren die BRD wählen, denn sie müßten immer befürchten, daß erwirtschaftete Gewinne als Vermögen oder künftiges Vermögen betrachtet, also vom Staat "abgezogen" werden würden. Nö, da investiert keiner mehr, der das vielleicht sonst vorgehabt hätte. Also auch schlecht.
Bürgerversicherung? Klingt auch erst einmal gut, ist sie aber nicht. Unfallopfer, Schmerzkranke oder Todkranke müßten frei behandelt werden, also der Staat übernimmt diese Kosten; alle anderen sollen sich selber kümmern. Ich bin also auch gegen Pflichtversicherung. Das sind alles bloß Bürokratiemonster. Auch die Pflicht-Pflegeversicherung muß weg. Wen seine Familie nicht pflegt oder wer es zeitlebens versäumte, sich eine Familie zuzulegen, die das auch übernehmen will, muß sich selber kümmern oder eben auf das rechnen, was der Staat tut. Das gleiche gilt für die Rentenversicherung, das muß der Staat organisieren, allerdings nicht in Form einer Pflichtabgabe im gesamten Arbeitsleben. Wer mehr will als eine Grundsicherung, muß sich selber kümmern.
Aufrüstung ist kein Kriegsgarant, allerdings auch kein Friedensgarant. Aufrüstung für die eigene Armee, ja, die als Verteidigungsarmee agiert, also keine Auslandseinsätze, keine Bündnispflichten im Ausland. Wenn ein Bündnis das verlangt, dann austreten. Rüstungsausgaben nur an Firmen, die im Staatsdienst stehen, also keine privaten Rüstungsfirmen. Keine Exporte von Waffen.
Wehrpflicht? Unbedingt. Für Frauen und Männer, bis sie 25 sind. Erst der abgelegte Wehrdienst schafft den Staatsbürger. Bis dahin keine Staatsbürgerschaft. (Wahlrecht muß nicht an Staatsbürgerschaft gekoppelt werden, sondern an mehrjährigen Aufenthalt in einer Gegend.) Wer aus religiösen Gründen keinen Dienst an der Waffe ableisten will, kann das als Bausoldat tun, muß aber den Nachweis erbringen, daß er aktiv in einer christlichen Gemeinschaft unterwegs war. Wehrdienst muß mindestens zwei Jahre dauern. - Menschen, die zwei Jahre dienten und durch den Dreck robbten, wollen keinen Krieg. Wehrpflicht ist die sicherste Methode für eine friedliebende Gesellschaft, außerdem schafft sie ein stärkeres Gemeinschaftsgefühl, ist der große Gleichmacher, also urdemokratisch. Es gibt kein Entkommen, jeder, der Deutscher im Sinne einer Staatsbürgerschaft werden möchte, muß ihn leisten. Wer krankheitshalber wehruntauglich ist, wird sicherlich seinen Dienst anders verrichten können, auch Latrinen müssen geputzt werden, Dreck gesammelt, Graffiti beseitigt und Wälder entrümpelt werden. Das Wichtigste ist die Kasernierung, der straffe Tagesablauf innert einer Hierarchie.
Der Gazakrieg ist widerlich. Israel besitzt aber das Recht, sich gegen die Terroristen zu wehren. Doch irgendwann ist Schluß, dann muß ein Waffenstillstand her. Man kann Unrecht und Gewalt nicht mit unethischen Mitteln bekämpfen.
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Wir hatten mal einen Ordner, in dem wir überlegten, was das "Linkssein" ausmache. Finde den nicht. Darum hier. Ein Beitrag aus der jw über eine kürzlich aufgetretene Begriffsunklarheit. Mein Kommentar morgen.
erstellt von jw:
Es ist ziemlich albern, auf Alice Weidels Mitteilung, Hitler sei Kommunist gewesen und die Nazis hätten »alle Privatunternehmen« verstaatlicht, mit dem Hinweis zu reagieren, dass schon eine nur flüchtige Befassung mit dem historischen Material zeigt, dass das »nicht stimmt«. Wer einen mörderischen Antikommunisten, der sich in Reden vor »Wirtschaftsführern« stets damit empfohlen hat, er werde den Marxismus und die kommunistische Bewegung in Deutschland »ausrotten«, und der 1933 den Terror zuerst gegen die KPD richtete, hinterher zum Kommunisten erklärt, hat deutlich gemacht, dass Tatsachen nicht interessieren.
Interessanter ist die Frage, wie es möglich ist, dass die Vorsitzende einer Partei, die Aussichten hat, demnächst die zweitstärkste Fraktion im Bundestag zu stellen, zu der Ansicht gelangt, dass sie für dieses Geschwätz nicht ausgelacht wird. Natürlich ist das ein vernichtendes Zeugnis für das Niveau historisch-politischer Bildung in Deutschland. Die einschlägige Begriffslosigkeit ermöglicht eine charakteristische Dynamik der Denunziation: Den Eifer bei der Vergabe des Prädikats »Nazi« beantwortet Weidel, indem sie zeigt, dass »Hitler« sich »überhitlern« lässt, indem man ihn zum Kommunisten erklärt. Das Kalkül geht dort, wo der Antikommunismus stets stärkere Bataillone aufbieten konnte als der Antifaschismus, durchaus auf.
Eine deutsche Spezialität ist das aber nicht, und schon gar nicht hat Weidel hier einen eigenen Gedanken entwickelt. Dass Hitler Sozialist gewesen sei und die NSDAP eine linke Partei, ist ein Standard in der neoliberal-»libertären« Ideologieproduktion, von der Weidel zehrt. Es ist genau diese Linie, auf der sie am Freitag noch einmal nachlegte: »Ich bin Ökonomin und für uns ist völlig klar, dass Adolf Hitler ein Linker war.«
Der Befund bedient ein weithin geteiltes Interesse: Ein Ziel ist, die Nazis aus der Geschichte der politischen Rechten und – in einem umfassenderen Sinne – aus der Geschichte des bürgerlichen Parteienwesens auszugliedern. Um den Nachweis, dass die NSDAP – die in den Wohnquartieren des Bürgertums stets deutlich mehr Stimmen erhalten hat als in den Arbeitervierteln – gar keine Partei des Bürgertums, sondern eine »Volkspartei« gewesen sei, bemühen sich deutsche Historiker seit Jahrzehnten. Und vor zwanzig Jahren gab es einen Bestseller, der die Agenda 2010 mit der Botschaft flankierte, Hitler sei der Schöpfer des deutschen Sozialstaats gewesen. Kurz: Weidel und die AfD sind nur so durchgeknallt wie der deutsche politische Durchschnitt. Ihr »Extremismus« besteht in dessen Übersteigerung.
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Das war keine Sternstunde von Alice W.; sie sollte sich über historische Dinge besser fürderhin nicht äußern. Hitler war nie Kommunist, aber zeitlebens ein Linker. Ich glaube, die Begriffsunschärfe liegt im Unterschied des Begriffes "liberal" in West und Ost. In Amerika versteht man unter "Liberalen" quasi alle Linken, d.s. Leute, die die Verantwortung der Gemeinschaft über die des Individuums stellen, die immer ein Ohr für die Entrechteten und Benachteiligten haben (wollen), letztlich sind das also auch die Kommunisten. In Deutschland sind die "Liberalen" dagegen diejenigen, die v.a. für Privateigentum und Individualismus stehen. Alice W. hat da wohl zu viel Goldmann-Sachs-Attitüde benutzt und zu wenig europäische Wortbedeutung. Wie gesagt, sie sollte historische Bemerkungen fürderhin meiden.
Klarerweise, wenn man die "Sozis" als Linke bezeichnet, sind Nationalsozialisten eben auch Sozialisten, auch wenn Sozialdemokraten das nicht gerne hören. Das "sozialistische" in Nationalsozialistische ist auch kein Etikettenschwindel, wie man in der DDR gelehrt hatte. Die NS haben diese wirtschaftliche Doppelpolitik getrieben, neben einem starken Staatssektor mit Vergemeinschaftung der Produktionsmittel gab es den privatwirtschaftlichen Sektor, der zum Ende hin aber immer mehr unter die Kontrolle des Staates geriet, also auch vergemeinschaftet, man kann auch sagen "sozialisiert" wurde. Das lief später in der DDR ganz ähnlich: der Aufbau des Sozialismus begann mit der Verstaatlichung/Enteignung von bösen Betrieben, aber der privatwirtschaftliche Teil blieb bis etwa 1970 doch noch maßgeblich, etwa 30%. Der Enteignungsprozeß bei den Nazis verlief etwas anders (Juden, militärischer Komplex), aber die Bildung von vergemeinschafteten Betrieben vollzog sich auch.
Die AfD ist gegen eine Aufblähung des Staatssektors, die SPD nicht.
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Ja ich hatte die Nazis auch immer als Sozialisten wahrgenommen und keine Kommunisten. Wobei man einerseits auch einräumen muss, dass damals, vor knapp 100 Jahren, sicher etwas andere Definitionen darüber vorherrschten, andererseits viele den Sozialismus eh als eine Art Vorstufe zum Kommunismus sehen. Hmmm… ich muss aber auch zugeben, dass ich mich beiden nie so genau auseinandergesetzt habe, weil ich beide als unrealistisch angesehen habe. Nicht mal, weil die Ideen unrealistisch sein mögen, sondern vielmehr, weil die Menschen nicht dafür geschaffen sind. Beide Ideologien setzen voraus, dass das Volk sie voll versteht und akzeptiert und bei allem Tun und Lassen das Wohl der Gemeinschaft in den Vordergrund stellen. Das ist - zumindest bei der heutigen Programmierung der Menschen auf „individuelle Durchsetzung“ - mMn utopisch! Das würde entsprechende Programmierung über 2-3 Generationen voraussetzen, wofür die Menschen aber nicht die nötige Geduld mitbringen.
Dennoch sehe ich in beiden Ideologien gewisse gute Ansätze, die vor rund 150 Jahren, als sie erdacht wurden, noch einigermaßen realistisch und sinnvoll gewesen sein mögen, die aber in der heutigen Zeit nicht mehr funktionieren würden, weil beide auf das Prinzip Arbeit und gemeinschaftliche Produktion setzen, die Aufgrund der heutigen Technologisierung und dem damit verbundenen Verschwinden von „Arbeit“ im herkömmlichen Sinne nicht mehr funktionieren können. Hauptproblem der heutigen Zeit ist vielmehr, dass wir dieses Obsoletwerden von Arbeit als Problem ansehen denn als Segen. Das liegt wiederum daran, dass dadurch die einzige Einnahmequelle des so zwingend zum (Über)Leben nötigen „Geld“ für den Großteil der Gesellschaft wegfällt, was zur Verarmung führt. Die einzig logische Lösung für dieses Problem wäre die Einführung des sog. „Bedingungslosen Grundeinkommens“, die jedoch aus mir unerklärlichen Gründen geradezu verteufelt wird. Anyway…
Aber zurück zum Thema: ob Hitler jetzt Kommunist oder Kapitalist war, ist in meinen Augen eher zweitrangig. Fakt ist, dass die Nazis keine Rechten waren, sondern Linke! Die Nazis „haßten“ den „rechtsgerichteten nationalen Bürgerblock“ (Zitat Joseph Goebbels)!
Offenbar war es das, was AW verdeutlichen wollte oder zumindest sollte und diese Gelegenheit hat sie wohl verpaßt. Ich weiß es nicht genau, ich habe das Interview nicht gesehen. Aber zumindest die Auswirkungen lassen das vermuten.
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Es war sehr unklug von W....sich zu einer solchen Aussage hinreißen zu lassen. A.H. war der Teufel persönlich, ein schlimmer Verbrecher, ein Wahnsinniger...einfach nur Abschaum. Punkt.
Das Weltbild, das A.H. hatte, ist mit links/rechts nicht zu erklären - aber natürlich steht der Nationalist per se für eine eher rechte Politik...denn wir der Begriff schon sagt...dreht sich alles um die eigene Nation. Alice W. wollte eine akademische Diskussion führen....und vergaß dabei...dass die breite Öffentlichkeit dazu weder willens noch in der Lage ist. A.H. befasste sich einst tatsächlich sehr intensiv mit dem Kommunismus, kam dann aber auch sehr schnell wieder davon ab. Seine Verbrechen stehen für sich....so wie die Verbrechen eines Maos für sich stehen. Das waren die zwei größten Verbrecher in der Geschichte der Menschheit - den eine Kommunist, der andere ein Rechtsradikaler. Das zeigt uns, dass der Wahnsinn keine Grenzen kennt.
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Weidels Hitler-Sager war nicht nur unklug - er war saublöd und historisch wie politisch völlig daneben. Wenn sie wirklich glaubt, was sie sagt, disqualifiziert sie sich eigentlich für eine ernste Auseinandersetzung mit ihr und ihrer Politik. Und sie schadet nebenbei ihrer Partei. Nicht bei durchgeknallten Identitären oder sonstigen Verwirrten, denen ist sowieso nicht zu helfen, sondern bei den vielen Wählern, die ehrlich nach einer alternativen Politik abseits der ausgelutschten, abgetakelten und hirnlosen Weiter-so-Politik der Parteien suchen
Hitler war in jeder Hinsicht ein von seinen persönlichen Wahnvorstellungen getriebener Kleinbürger, der seinen Größenwahn durch historische Umstände und mit Hilfe einiger gleichgesinnter Karrieristen durchsetzen konnte. Seine Menschenverachtung machte ja vor dem eigenen Volk nicht Halt. Ein Egomane ohne Gewissen und Verstand. Denn spätestens nach Stalingrad hätte er erkennen müssen, dass sein Krieg verloren ist. Er ließ weiter morden und opferte unzählige deutsche und fremde Soldaten ohne jedes Scham- und Schuldgefühl. Ob er rechts oder links oder nur wahnsinnig war, spielt dabei keine Rolle.
Ich hätte Weider für intelligenter gehalten. Wenn sie nur provozieren wollte, dann hat sie sich aber ordentlich vergallopiert. Es scheint so zu sein, dass sich aktuell nur Verrückte in der Politik versammelnl und dabei noch Zulauf haben. National wie international. Eine der wesentlichen Ursachen dafür ist der völlig heruntergekommene und heruntergewirtschaftete Zustand der herkömmlichen Parteien und Personen.
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Vermutlich wollte sie zum Ausdruck bringen, dass die AfD zwar rechts ist...und dazu auch steht...man die Partei aber deshalb nicht mit den Nazis vergleichen kann. Auch die CSU und die Freien Wähler sind rechts...doch wer rechts ist, der ist nicht per se auch ein Rassist. Wenn man sich die Parteitage der AfD ansieht...z.B. bei Phoenix...dann sieht man da einige Schwarze und Araber unter den Parteimitgliedern. Ich selbst kenne einen Syrer, der Parteimitglied der AfD ist. Aber all das hat sie eben nicht gesagt - sie hätte besser die Klappe gehalten. Weder Weidel noch Chruppala haben die Ausstrahlung und die rhetorischen Fähigkeiten einer Meloni....oder einer Le Pen. Die Diskussion, die Weidel führen wollte, die können...wenn sie das denn wollen...vielleicht Historiker führen. Die Inder und die Pakistanis...mit ihrem Kastensystem...das sind z.B. Rassisten. In der unteren Kaste hast du in etwa die gleichen Rechte wie ein streunender Hund. Solche Aussagen kenne ich von der AfD nicht.
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