Fortsetzung unseres Ordners aus dem alten Forum
Putin betrachtet die Ukraine nicht als Ausland. Die meisten Russen und Ukrainer übrigens auch nicht. Ukrainer und Russen sind so wie Engländer und Schotten. Die Vereinigung Englands und Schottlands war 1701 ebensowenig ein Bruch des Völkerrechts, wie es ein Angriff auf die Ukraine 1701 gewesen wäre. Heute soll es einer sein. Liest man sich die Bedingungen durch, die einen Völkerrechtsbruch rechtfertigen würden, so müßte man zustimmen, weitestgehend. Welche Dinge/Argumente müssen vorliegen, damit man von einem Völkerrechtsbruch sprechen darf:
Punktsieg von 2:1 für den Westen. Putin kann nur ein Argument anbringen, um selber anzugreifen, den dritten Punkt. Er hätte nicht angegriffen, wenn er der westlichen Logik folgen würde. Er denkt aber nicht postmodern wie die meisten Menschen im Westen, sondern wie man im 19. Jahrhundert dachte: Krieg als ein Mittel der Politik.
Wäre ein Angriff der DDR auf die BRD 1988 ein Bruch des Völkerrechts gewesen? Für die BRD, nein. Für die DDR, ja. Für den Rest der Welt, jein. Wir haben hier die falsche Perspektive auf das, was da im Osten Europas geschieht. Ich habe mit mehreren (putinkritischen) Russen gesprochen. Die sehen das so. Sie sagen ungefähr, daß Putin zwar ein Gauner sei, aber sich nur das zurückhole, was in den Augen der meisten Russen und Ukrainer sowieso zusammengehöre. - Die denken dort im Osten nationalstaatlich. Ich lehne das ab, aber ich kann es nachvollziehen, denn ich dachte auch mal so. 1988. 1938. 1918. 1813. 9.
Was die USA betrifft: Was geht die an, was 6000 Kilometer entfernt von ihnen geschieht? Klar, sie sind ja der Weltpolizist. Einen neuen Mitspieler wollen die nicht. Falls die Ukraine zurück zu Rußland käme, was nicht unbedingt erfolgen muß, wäre Rußland sehr viel stärker und damit ein global player. Was, die Ukraine will das nicht? Na aber! Für die Ukraine wäre das auch gut, denn die russische Entwicklung trotzt allen westlichen Versuchen, die Russen kleinzuhalten. Die Ukraine dagegen entwickelt sich trotz aller westlichen Milliardengeschenke so gut wie überhaupt nicht. Schaut euch mal die Wirtschaftsdaten an! Die müßten dort eigentlich steinreich sein. Sind sie aber nicht, weil die korrupte Oberschicht den Reichtum einsackt und die übrigen Ukrainer im Regen stehen läßt. Die Ukrainer wollen trotzdem nicht.
Keiner weiß, was die Ukrainer wirklich wollen. Die Medien versuchen uns zu erklären, daß die Ukrainer wie wild gegen die Russen kämpften, die Russen dagegen nicht wüßten, warum sie überhaupt in der Ukraine seien. - Nun ja, ich glaube, hier trifft das zu, was schon sehr lange bekannt ist: Im Krieg stirbt die Wahrheit zuerst. Wir werden erst wissen, was die Menschen in der Ukraine denken, wenn sie im Frieden leben (auch in der Ostukraine) und unabhängige Institute den Volkswillen erforscht haben.
Die Angst vor einem Atomkrieg ist derweil weitgehend unbegründet: Atomwaffen braucht Putin nicht einzusetzen, um zu zerstören. Die konventionellen Waffen reichen völlig hin. Bisher wurde weitgehend mit altem Material gekämpft. Auch die Russen schickten nur die alten Panzer, keinen ihrer neuen. Die BRD schickte DDR-Waffen! Holla. Die habe ich noch eingepackt, irgendwann um 1985. Ich glaube auch nicht, daß Putin einen Krieg gegen Polen oder das Baltikum führen wird. Weißrußland steht noch auf der Agenda, mehr nicht. Aber dort reicht vielleicht eine Volksabstimmung, um beide Rußlands zusammenzulegen und zusammennarbeiten zu lassen. Das ist überhaupt das Zauberwort: Zusammenarbeit. Ich höre davon nichts, ich höre nur was von restriktiver Sanktionspolitik, die gar nichts bringen wird, nur mehr Elend in Rußland, Afrika, Südamerika und auch Europa. Kehren wir uns ab von der Petrodollarwirtschaft. Aber dafür fehlt es an Grundvertrauen bei unseren Regierungen. Die übertreffen sich in vorauseilendem Gehorsam gegenüber den USA. Unsere Außenministerin könnte zur Zeit ihre feministische Politik voll durchziehen. Frieden, Frau Baerbock! Maultrommel statt Kriegstrommel! Aber sie traut sich nicht und reiht sich ein in die Phalanx der Versaginen, die diesen Krieg im Osten Europas generierten. Eine Frage von Schein und Seyn.
P.S. Ich finde Krieg voll doof.
Putin betrachtet die Ukraine nicht als Ausland. Die meisten Russen und Ukrainer übrigens auch nicht. Ukrainer und Russen sind so wie Engländer und Schotten. Die Vereinigung Englands und Schottlands war 1701 ebensowenig ein Bruch des Völkerrechts, wie es ein Angriff auf die Ukraine 1701 gewesen wäre. Heute soll es einer sein. Liest man sich die Bedingungen durch, die einen Völkerrechtsbruch rechtfertigen würden, so müßte man zustimmen, weitestgehend. Welche Dinge/Argumente müssen vorliegen, damit man von einem Völkerrechtsbruch sprechen darf:
- Verletzung des Gewaltverbots der UN-Charta, Art. 2, Abs. 4 (keine kriegerische Gewalt gegen das Territorium eines anderen Staates) --> Putin griff an, verstieß somit gegen diesen Punkt;
- Rußland hätte das Recht auf einen vorbeugenden Angriff gehabt, wenn Art. 51 greifen würde --> Putin rekurrierte darauf und behauptete zweierlei: 1. die von ihm anerkannten ostukrainischen Volksrepubliken seien von ukrainischer Seite angegriffen worden und 2. in der Ukraine seien Vorbereitungen für das Placieren amerikanischer Atomwaffen getroffen worden, außerdem seien in der Ukraine zahlreiche Biochemielabore mit der Untersuchung von biologischen und chemischen Kampfmitteln befaßt - allerdings konnte Putin nicht nachweisen, daß ein Angriff von der Ukraine unmittelbar bevorgestanden habe, ergo greift sein Argument bei aller mutmaßlichen Bedrohungslage nicht;
- Putin behauptet, daß Russen in der Ostukraine (Donezk und Luhansk) seit 2014 Ziel systematischer Verfolgung seien: militärisch, bürgerrechtlich, sprachlich.., ergo erkannte er diese Gebiete völkerrechtlich per Dekret vom 21.2.22 an und rechtfertigte in fortlaufenden und tatsächlich bestätigten Angriffen der Ukraine auf die Ostukraine sein Eingreifen zum Schutze der Russen (800000 von 2,5 Millionen Menschen in diesem Gebiet besitzen die russische Staatsbürgerschaft) in der Ostukraine --> dafür spricht, daß vor dem Angriffstag 120000 ukrainische Soldaten unmittelbar an der Grenze zu den Volksrepubliken in Angriffsstellung aufmarschiert waren, um gegen die 34000 Soldaten der Volksrepubliken vorzugehen, zuerst mit Artilleriefeuer, dann Mann gegen Mann; dafür spricht auch die ungeheure Zahl der militärisch verursachten Toten seit 2014 (14000), die die Ostukraine zu beklagen hat.
Punktsieg von 2:1 für den Westen. Putin kann nur ein Argument anbringen, um selber anzugreifen, den dritten Punkt. Er hätte nicht angegriffen, wenn er der westlichen Logik folgen würde. Er denkt aber nicht postmodern wie die meisten Menschen im Westen, sondern wie man im 19. Jahrhundert dachte: Krieg als ein Mittel der Politik.
Wäre ein Angriff der DDR auf die BRD 1988 ein Bruch des Völkerrechts gewesen? Für die BRD, nein. Für die DDR, ja. Für den Rest der Welt, jein. Wir haben hier die falsche Perspektive auf das, was da im Osten Europas geschieht. Ich habe mit mehreren (putinkritischen) Russen gesprochen. Die sehen das so. Sie sagen ungefähr, daß Putin zwar ein Gauner sei, aber sich nur das zurückhole, was in den Augen der meisten Russen und Ukrainer sowieso zusammengehöre. - Die denken dort im Osten nationalstaatlich. Ich lehne das ab, aber ich kann es nachvollziehen, denn ich dachte auch mal so. 1988. 1938. 1918. 1813. 9.
Was die USA betrifft: Was geht die an, was 6000 Kilometer entfernt von ihnen geschieht? Klar, sie sind ja der Weltpolizist. Einen neuen Mitspieler wollen die nicht. Falls die Ukraine zurück zu Rußland käme, was nicht unbedingt erfolgen muß, wäre Rußland sehr viel stärker und damit ein global player. Was, die Ukraine will das nicht? Na aber! Für die Ukraine wäre das auch gut, denn die russische Entwicklung trotzt allen westlichen Versuchen, die Russen kleinzuhalten. Die Ukraine dagegen entwickelt sich trotz aller westlichen Milliardengeschenke so gut wie überhaupt nicht. Schaut euch mal die Wirtschaftsdaten an! Die müßten dort eigentlich steinreich sein. Sind sie aber nicht, weil die korrupte Oberschicht den Reichtum einsackt und die übrigen Ukrainer im Regen stehen läßt. Die Ukrainer wollen trotzdem nicht.
Keiner weiß, was die Ukrainer wirklich wollen. Die Medien versuchen uns zu erklären, daß die Ukrainer wie wild gegen die Russen kämpften, die Russen dagegen nicht wüßten, warum sie überhaupt in der Ukraine seien. - Nun ja, ich glaube, hier trifft das zu, was schon sehr lange bekannt ist: Im Krieg stirbt die Wahrheit zuerst. Wir werden erst wissen, was die Menschen in der Ukraine denken, wenn sie im Frieden leben (auch in der Ostukraine) und unabhängige Institute den Volkswillen erforscht haben.
Die Angst vor einem Atomkrieg ist derweil weitgehend unbegründet: Atomwaffen braucht Putin nicht einzusetzen, um zu zerstören. Die konventionellen Waffen reichen völlig hin. Bisher wurde weitgehend mit altem Material gekämpft. Auch die Russen schickten nur die alten Panzer, keinen ihrer neuen. Die BRD schickte DDR-Waffen! Holla. Die habe ich noch eingepackt, irgendwann um 1985. Ich glaube auch nicht, daß Putin einen Krieg gegen Polen oder das Baltikum führen wird. Weißrußland steht noch auf der Agenda, mehr nicht. Aber dort reicht vielleicht eine Volksabstimmung, um beide Rußlands zusammenzulegen und zusammennarbeiten zu lassen. Das ist überhaupt das Zauberwort: Zusammenarbeit. Ich höre davon nichts, ich höre nur was von restriktiver Sanktionspolitik, die gar nichts bringen wird, nur mehr Elend in Rußland, Afrika, Südamerika und auch Europa. Kehren wir uns ab von der Petrodollarwirtschaft. Aber dafür fehlt es an Grundvertrauen bei unseren Regierungen. Die übertreffen sich in vorauseilendem Gehorsam gegenüber den USA. Unsere Außenministerin könnte zur Zeit ihre feministische Politik voll durchziehen. Frieden, Frau Baerbock! Maultrommel statt Kriegstrommel! Aber sie traut sich nicht und reiht sich ein in die Phalanx der Versaginen, die diesen Krieg im Osten Europas generierten. Eine Frage von Schein und Seyn.
P.S. Ich finde Krieg voll doof.
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